Schweizer Pass dank Scheinehe
Bund annulliert jährlich 50 Einbürgerungen

Wer einen Schweizer oder eine Schweizerin heiratet, erhält schneller den roten Pass. Genau so schnell ist er wieder weg, wenn die Ehe nicht echt ist.
Publiziert: 23.07.2017 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:55 Uhr
Foto: KEY

Wer eine Ehe mit einem Schweizer oder einer Schweizerin eingeht, hat es leichter bei der Einbürgerung. Heiratet man allerdings nur zum Schein, kann man den roten Pass gleich wieder abgeben. Im vergangenen Jahr hat der Bund 46 Einbürgerungen für nichtig erklärt, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» unter Berufung auf das Staatssekretariat für Migration (SEM) berichtet.

In den vergangenen zehn Jahren annullierte der Bund insgesamt 562 Einbürgerungen. Im Durchschnitt verlieren jährlich also rund 50 Personen die Schweizer Nationalität.

Die Verfahren zur Ausbürgerung erfordern oft jahrelange Recherchen. Das Staatssekretariat für Migration nimmt den Aufwand dennoch auf sich, weil nur eine konsequente Missbrauchsbekämpfung längerfristig zur Akzeptanz von Einbürgerungen beitrage. (man) 

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