Der Bund hat vor anderthalb Jahren einer osteuropäischen Spezialdruckerei einen hochsensiblen Auftrag erteilt: Sie durfte für die Schweiz Visa-Vignetten – das sind Passdokumente – drucken. Konkurrentin war die Schweizer Notenbankdruckerei Orell Füssli. Sie ging leer aus.
Wie die «Sonntagszeitung» erfahren hat, stehen die litauische Firma und deren Muttergesellschaft im Verdacht, in mehreren Ländern Beamte geschmiert und Pässe gefälscht zu haben. Der Bund sieht sich daher genötigt, dem dubiosen Unternehmen den Auftrag zu entziehen.
Die für die Vergabe zuständigen Beamten hätten die mutmasslichen Machenschaften der Firma bei der Vergabe bemerken können, schreibt die Zeitung. Es gab schon damals einfach auffindbare Berichte im Internet. Die Visa-Vignetten müssen absolut fälschungssicher sein. Geraten sie in falsche Hände, werden sie zum Türöffner für Terroristen. (kes)