Ein 41-jähriger Schweizer aus dem Bezirk Uster sitzt wegen Betäubungsmitteldelikten im Gefängnis. Dort lernt er einen Drogenkurier kennen, ein Anwalt aus der Dominikanischen Republik. Die beiden tauschen Nummern aus. Der Dominikaner muss zurück in seine Heimat, der Schweizer kommt wieder frei – die beiden Männer beginnen zusammen zu arbeiten.
Zwischen Anfang 2005 bis März 2009 schmuggeln sie grosse Mengen Kokain aus dem karibischen Raum in die Schweiz. Der Dominikaner beschafft die Drogen, der Schweizer rekrutiert die Kuriere – alle mit Schweizer Pass.
Amphetamine aus der DomRep
Ende März 2009 kommt die Polizei den Dealern auf die Schliche: Sie nimmt die beiden Männer und 30 Kumpanen fest, beschlagnahmt 18 Kilo Kokain und 60 Gramm Amphetamine. Sie haben insgesamt rund 50 Kilo Kokain im Grossraum Zürich verkauft. Der Schweizer Kopf des Rings sitzt wieder im Gefängnis, die anderen sind teilweise wieder auf freiem Fuss.
Koks in Laptops eingebaut
Die Ermittlungen öffnen den Beamten neue Türen im Drogehandel: Ein Jahr später haben sie eine 44-jährige Dominikanerin aus Zürich im Visier: Die Sozialhilfebezüger und Mutter zweier Kinder hat während eines Jahres Kokaintransporte und Kuriere begangen.
Geholfen hat ihr dabei ihr geschiedener Mann in der Dominikanischen Republik. Er schickte die Drogen eingebaut in Koffern und Laptops oder in Fingerlingen in Flugzeugen in die Schweiz. Acht Kilo Kokain stellen die Beamten sicher, die Einfuhr und der Handel von rund zwölf Kilo Kokain können ihr und zehn Mittätern nachgewiesen werden. Alle Beteiligten sind wieder frei.
Folgenreicher Fehler
Ein Fehler dieses Dealer-Paares lenkt die Aufmerksamkeit der Ermittler auf einen weiteren Dominikaner, der im Bezirk Hinwil wohnt. Der 26-Jährige pflegt regen Kontakt zu einem Landsmann in Spanien.
Anfang August 2011 verhaftet die Polizei in Zürich die beiden Dominikaner mit Wohnsitz in Spanien. Sie haben während einem Jahr 2,5 Kilo Kokain in die Schweiz geschmuggelt und hier verkauft.
Mehrere Involvierte werden verhaftet und gleichzeigig ein Holländer ermittelt, der in Zürich mindestens 2,6 Kilo Kokain und drei Kilo Marihuana verkauft hat. Der Holländer ist wieder frei. (jes)