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Verkohlte Stube: Rolf Heer (60) mit dem Rest des Christbaums.

Foto: Paolo Foschini

Von Daniel Riedel

Mit zittrigen Händen umklammert Rolf Heer (60) seinen verkohlten Christbaum. Der Web-Designer steht daheim in Otelfingen ZH im ausgebrannten Wohnzimmer und schüttelt immer wieder den Kopf. «Vor wenigen Stunden habe ich hier mit der Familie friedlich Weihnachten gefeiert. Und jetzt stehe ich in den Trümmern meiner Existenz. Nur gut, dass wir noch leben.»

Weihnachten verbringt Heer mit Ehefrau Nora (42), den zwei Kindern (10 und 12) und Verwandtschaft. Der 60-Jährige steht gerade in der Küche und spült Geschirr, als sein Sohn die Kerzenstummel am Christbaum mit einer Wunderkerze entzünden will.

«Ich hörte ein Poltern, dann Geschrei und rannte rüber. In der Stube stand der Christbaum in Flammen, das Feuer war bereits auf die Holzmöbel übergesprungen», erzählt Heer.

Er versucht zu retten, was nicht mehr zu retten ist: «Ich wollte den brennenden Baum durch die Terrassentür ziehen, aber die klemmte. Dann fiel mir ein, dass in der Garage ein Feuerlöscher liegt, da bin ich hingerannt.» Entscheidende Sekunden vergehen, Flammen und Rauch fressen sich durchs Parterre. Ehefrau Nora (42): «Die Kinder standen mit mir draussen, wir haben alle geweint und gebetet.»

Bis die Feuerwehr kommt, kann Heer den Brand selber löschen. «Überall war noch Rauch in den Räumen.»

In den nächsten Wochen bleibt das Haus unbewohnbar. Der Brandschaden beträgt über 100'000 Franken. «Zum Glück können wir jetzt erstmal bei meinem Bruder wohnen», sagt Heer. «Dafür sind wir sehr dankbar.»