«Ich bin stolz, helfen zu können»
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Elettra Bernasconi:«Ich bin stolz, helfen zu können»

Die Tessiner Medizinstudentin Elettra Bernasconi (25) ist als Leutnant des Spitalbataillons 5 in Luzern im Dienst
«Wir nehmen es, wie es kommt»

Täglich kämpfen Elettra Bernasconi (25) und ihre Kameraden von der Spitalkompanie 5-2 gegen das Coronavirus. Die Tessinerin verzichtet für ihren Einsatz auf vieles.
Publiziert: 06.04.2020 um 23:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2020 um 16:15 Uhr
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Täglich kämpfen Elettra Bernasconi (25) und ihre Kollegen von der Spitalkompanie 5-2 gegen das Coronavirus.
Foto: Anian Heierli
Anian Heierli

Rekordverdächtig! Nur 48 Stunden dauerte vor drei Wochen die Mobilmachung des Spitalbataillons 5. Seitdem sind die Soldaten unermüdlich im Einsatz. Ohne freies Wochenende, Ausgang und Besuche. Es sind Schweizer Bürger in Uniform, die gegen das Coronavirus kämpfen. Sie leisten ihren Dienst zum Schutz der Bevölkerung. Dabei verzichten sie auf ihre Familien und nehmen das Risiko einer Ansteckung in Kauf.

Die Kompanie 5-2 des Bataillons ist in der Region Luzern stationiert. Zu ihr gehört Elettra Bernasconi (25). Sie ist Leutnant im Dienst des Roten Kreuzes und unterstützt mit ihren Kollegen das Kantonsspital Luzern (Luks). Hier übernimmt die Truppe «Low Level Care»-Aufgaben in der Pflege. Dazu gehören etwa Patientenmobilisation, Waschen, Blutentnahme oder Essens- und Medikamentenabgabe. «Ich bin stolz darauf», sagt Bernasconi zu BLICK. Sie entlaste das Spital und leiste Konkretes für die Schweiz.

Ersatz für fehlende Angehörige

Im zivilen Leben studiert Bernasconi Medizin. «Trotzdem ist im Spital vieles für mich neu», sagt sie. «Im Einsatz lerne ich die wertvolle Arbeit der Pflege kennen.» Am besten gefällt ihr der Patientenkontakt. Die Offizierin lacht und erzählt: «Eine 93-Jährige ging mit mir die Schweizer Geografie durch, was super war. Ich hoffe, dass ich mit über 90 auch noch so fit bin.»

Die Freude ist gegenseitig, denn auch die Patienten schätzen die Armeeangehörigen. Wegen der Pandemie gilt im Luks – wie in allen Schweizer Spitälern – sogar für Angehörige ein Besuchsverbot. Die harte Massnahme soll Ansteckungen von aussen verhindern.

Bernasconi kommt aus Neggio TI, einem kleinen Dorf in der Nähe von Lugano. Sie kennt die schlimmen Bilder von überfüllten Spitälern aus dem Fernsehen. In Luzern gleicht die Situation dagegen der Ruhe vor dem Sturm. «Niemand kann sagen, ob und wann uns die Welle erreicht», sagt sie. Aber: «Wir bleiben dynamisch und nehmen die Situation, wie sie kommt.»

Aufs Schlimmste gefasst

Armeeangehörige schlafen, essen und leben auf engstem Raum. Normalerweise. Denn aktuell gelten spezielle Sicherheitsvorschriften zum Schutz vor Covid-19. «Wir halten den Abstand ein», sagt sie. «Im Zimmer sind wir zu zweit. Und wir arbeiten immer im selben Détachement.» Denn falls jemand positiv auf das Virus getestet wird, kommt die Gruppe in Quarantäne, während der Grossteil der Kompanie einsatzfähig bleibt.

Vor einer Ansteckung fürchtet sich die angehende Ärztin nicht. «Das Virus macht mir keine Angst.» Aber: «Ich möchte niemanden anstecken.» Wie lange ihr Einsatz dauert, weiss sie nicht. Der Marschbefehl gilt noch bis Ende Juni. Das ist hart, wenn man am Wochenende im Einsatz bleiben muss. «Zum Glück haben wir ein gutes Verhältnis in der Truppe», sagt sie. An Feierabend vertreibt man sich die Zeit mit Spielen.

Unklar, wie lange sie im Einsatz ist

Lachend erzählt sie: «Es gab einen Karaoke-Abend. Die Deutschweizer haben italienische Lieder gesungen. Das war sehr, sehr lustig.» Natürlich freut sie sich über die Zeit nach Corona. Doch wie lange die Pandemie anhält, ist schwer abzuschätzen. Bis auf weiteres bleibt das Spitalbataillon 5 deshalb im Einsatz zum Schutz der Bevölkerung. «Wer uns die Zeit versüssen möchte, darf gerne ein Fresspäckli schicken», sagt Bernasconi.

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