Die Schweiz rüstet sich für die Weihnachtszeit: Adventskalender und Christbaumkugeln füllen die Supermärkte, die Weihnachtsmärkte stellen ihre Hütten auf. Und diesen Donnerstag, am 23. November, findet an insgesamt 20 Standorten in der ganzen Schweiz der alljährliche Suppentag statt.
4000 Liter für den guten Zweck
Unter dem Motto «Armut geht uns alle an – diese Suppe löffeln wir gemeinsam aus» schöpfen prominente Helfer wie Fabian Cancellara oder Rolf Knie Suppe, und zwar für alle. Verschiedene Restaurants wie Hiltl oder Savoy Baur en Ville stellen insgesamt fast 4000 Liter Suppe zur Verfügung. Auch Rico Zandonella, Koch des Jahres 2017, ist mit von der Partie.
Mit dem Event möchte die Schweizer Tafel auf die Armut aufmerksam machen, die nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch vor der eigenen Haustür vorkommt. «Hier in der Schweiz sieht man die Armut kaum, die Betroffenen verstecken sich», sagt Beatriz Schreiber, Präsidentin der Schweizer Tafel. Doch rund sieben Prozent der Schweizer Bevölkerung sind von Armut betroffen und müssen sich teilweise auch bei der Ernährung einschränken.
Mit dem Überfluss gegen Armut
Demgegenüber steht ein Überschuss an Lebensmitteln, der normalerweise im Müll von Schweizer Haushalten und in Abfalltonnen von Grosskonzernen landet. Die Schweizer Tafel sammelt solche Lebensmittel ein und verteilt sie noch am gleichen Tag an 500 verschiedene Institutionen im ganzen Land. 16 Tonnen Esswaren kommen so täglich zusammen – der Überschuss bekämpft die Armut.
Am Donnerstag soll sich nun jeder ein Bild von der Arbeit der Schweizer Tafel machen können. Von 11.30 bis 20 Uhr ist der Hauptstandort am Paradeplatz in Zürich besetzt. «Wir hoffen auf ganz viele Besucher», so Schreiber.
Food Waste ist in der Schweiz schon seit Jahren ein Problem. Eine Statistik des Bundesamts für Umwelt zeigt: Im Durchschnitt wirft jeder Schweizer jährlich 300 Kilo Lebensmittel in den Müll.
Insgesamt werden hierzulande jährlich 2,3 Millionen Tonnen Esswaren weggeworfen. So viel wie 140’000 Lastwagen laden können. Vor allem in den Haushalten sammeln sich die Abfälle: Rund 61 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel fallen im privaten Konsum oder in der Landwirtschaft an. Ansonsten geht ein Grossteil in der Verarbeitung verloren (22 Prozent). Schokolade zum Beispiel, die während des Verpackens zerbricht, wird weggeworfen.
Nur vier Prozent landen in Containern von Lebensmittelgeschäften, was 15’000 Tonnen entspricht. Das meiste davon wird zu Tierfutter oder Biogas weiterverarbeitet. Zahlreiche Massnahmen sorgen dafür, dass nur ein Prozent, also 150 Tonnen, aus den Containern hinter der Filiale wieder herausgenommen wird.
Food Waste ist in der Schweiz schon seit Jahren ein Problem. Eine Statistik des Bundesamts für Umwelt zeigt: Im Durchschnitt wirft jeder Schweizer jährlich 300 Kilo Lebensmittel in den Müll.
Insgesamt werden hierzulande jährlich 2,3 Millionen Tonnen Esswaren weggeworfen. So viel wie 140’000 Lastwagen laden können. Vor allem in den Haushalten sammeln sich die Abfälle: Rund 61 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel fallen im privaten Konsum oder in der Landwirtschaft an. Ansonsten geht ein Grossteil in der Verarbeitung verloren (22 Prozent). Schokolade zum Beispiel, die während des Verpackens zerbricht, wird weggeworfen.
Nur vier Prozent landen in Containern von Lebensmittelgeschäften, was 15’000 Tonnen entspricht. Das meiste davon wird zu Tierfutter oder Biogas weiterverarbeitet. Zahlreiche Massnahmen sorgen dafür, dass nur ein Prozent, also 150 Tonnen, aus den Containern hinter der Filiale wieder herausgenommen wird.
Die Schweiz ist steinreich. Im Schnitt besitzt hierzulande jeder umgerechnet 537 600 Dollar, so der Credit Suisse Global Wealth Report am Dienstag. Doch die Autoren des Berichts wiesen auch darauf hin, dass das Vermögen sehr ungleich verteilt ist.
Ein Umstand, den das Bundesamt für Statistik gestern mit eindrücklichen Zahlen untermauerte: Demnach gelten knapp sieben Prozent der Schweizer Bevölkerung als dauerhaft arm. Das heisst, dass sie in mindestens drei der letzten vier Jahre nicht genügend Ressourcen für ein normales Leben hatten. Zum Beispiel, um eine unerwartete Zahnarztbehandlung oder eine andere Ausgabe zu bezahlen, die 2500 Franken kostet. Jeder Fünfte kann das nicht. Und es werden immer mehr: Heute sind neun Prozent der Bevölkerung irgendwo im Zahlungsrückstand – bei der Miete, bei Darlehen oder bei laufenden Rechnungen. Doppelt so viele wie vor fünf Jahren (siehe Grafik). Bei neun Prozent reicht das Einkommen nicht, um einmal im Jahr für eine Woche in die Ferien zu fahren. Auch dieser Wert ist gestiegen, wenn auch nur leicht. Doch vor fünf Jahren konnten sich nur 7,4 Prozent keine Ferienwoche leisten. Diese Armut, die nur schwer mit dem Bild der steinreichen Schweiz zu vereinbaren ist, trifft vor allem Arbeitslose, Nicht-EU-Ausländer, kinderreiche Familien und Alleinerziehende.
Die Schweiz ist steinreich. Im Schnitt besitzt hierzulande jeder umgerechnet 537 600 Dollar, so der Credit Suisse Global Wealth Report am Dienstag. Doch die Autoren des Berichts wiesen auch darauf hin, dass das Vermögen sehr ungleich verteilt ist.
Ein Umstand, den das Bundesamt für Statistik gestern mit eindrücklichen Zahlen untermauerte: Demnach gelten knapp sieben Prozent der Schweizer Bevölkerung als dauerhaft arm. Das heisst, dass sie in mindestens drei der letzten vier Jahre nicht genügend Ressourcen für ein normales Leben hatten. Zum Beispiel, um eine unerwartete Zahnarztbehandlung oder eine andere Ausgabe zu bezahlen, die 2500 Franken kostet. Jeder Fünfte kann das nicht. Und es werden immer mehr: Heute sind neun Prozent der Bevölkerung irgendwo im Zahlungsrückstand – bei der Miete, bei Darlehen oder bei laufenden Rechnungen. Doppelt so viele wie vor fünf Jahren (siehe Grafik). Bei neun Prozent reicht das Einkommen nicht, um einmal im Jahr für eine Woche in die Ferien zu fahren. Auch dieser Wert ist gestiegen, wenn auch nur leicht. Doch vor fünf Jahren konnten sich nur 7,4 Prozent keine Ferienwoche leisten. Diese Armut, die nur schwer mit dem Bild der steinreichen Schweiz zu vereinbaren ist, trifft vor allem Arbeitslose, Nicht-EU-Ausländer, kinderreiche Familien und Alleinerziehende.