Illgau ist ein Dorf wie aus dem Bilderbuch, auf einer Terrasse über dem Muotathal gelegen, knapp 800 Einwohner. Es gibt eine Beiz, eine eigene Pfarrgemeinde, eine Kirche, geweiht den Heiligen Drei Königen. Über 85 Prozent der Illgauer sind katholisch.
Neben der Kirche haben sie eine kleine Kapelle gebaut, die Friedenskapelle. Seit gestern Morgen ist dort Doris (19) aufgebahrt, die Bauerntochter, die am Montag in den Tod stürzte. Ein Unfall offenbar, hatte die Polizei am selben Abend erklärt (BLICK berichtete).
Doris liegt im offenen Sarg, in Jeans und T-Shirt. Die Augen für immer geschlossen, die Hände gefaltet. «Die Leiche wurde am Morgen freigegeben», sagt Florian Grossmann, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz. Auf eine Obduktion wurde verzichtet.
Illgau trauert um Doris. «Niemand kann verstehen, was passiert ist. Sie wirkte immer so fröhlich», sagt ein Nachbar. «Die ganze Familie, alle sind so hilfsbereit. Die Mutter kam erst am Sonntag aus Lourdes zurück. Wenn sie zusammen im Garten arbeiteten, hörte man Doris lachen.» Doris, die das Rollerfahren liebte, den Trachtenverein und das Braunvieh ihrer Familie. «Ihr Tod ist uns ein Rätsel.»
Auch Othmar Heinzer (56), Wirt des «Sigristenhauses» gleich bei der Kirche, kennt die Familie gut. «Am Sonntagabend machte Doris mit ihren beiden Geschwistern noch Musik im Haus der Familie – wie so oft», sagt er. «Der Todesfall ist ein riesiger Schock. Sie war so ein nettes und aufgestelltes Mädchen. Und sie freute sich sehr auf ihren neuen Sommerjob.»
75 Meter stürzte Doris in die Tiefe, schlug über der Hauptstrasse auf dem Dach eines Tunnels auf. Gefunden hat sie Konrad Bürgler vom Strassendienst. «Ich hatte eine Ahnung, dass sie dort liegen könnte», sagt er zu BLICK. Über der Fundstelle liegt der Lieblingsplatz von Doris: Eine Mauer bei der Weide der Familie, in Sichtweite des Elternhauses. Auf der anderen Seite fällt die Felswand fast senkrecht ab. Heinzer: «Das war die Stelle, wo sie Besinnung fand. Bei den Kühen, die sie so gern hatte. Ihr Plätzchen, wo sie Luft holen konnte. Dort betete sie auch», sagt er. «Vermutlich auch am Montag früh.»
Um sieben Uhr sollte sie in der Bäckerei in Schwyz den Dienst antreten. Doch dort kommt sie nie an. Sie stürzt in den Tod.Gestern liess die Polizei wissen, man könne «eine Dritteinwirkung ausschliessen». Also kein Verbrechen. Aber auch kein Unfall. Laut Angehörigen steht in der Todesanzeige für Doris dieser Satz: «Sie hat sich zur Rückkehr entschieden.»
Die Hintergründe der Tragödie, sie werden wohl für immer ein Rätsel bleiben.
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