Die Massenvergewaltigung von Schmitten. 100 Seiten Protokoll. 100 Seiten Horror. BLICK liegen die Dokumente vor. Sie zeigen, wie schlimm die Übergriffe waren. Sie schildern die Qualen der drei Opfer. Und die Ausreden der Täter.
Die Massenvergewaltigung fliegt dank den aufmerksamen Eltern der 17-jährigen Bernerin auf. Sie stellen fest, dass ihre Tochter plötzlich unter Konzentrationsschwächen leidet. Im Computer des Mädchens stossen sie auf einen Chat. Darin schildert die 17-Jährige, wie sie von etwa acht Männern zu sexuellen Handlungen genötigt wurde.
Sommer 2005. Die junge Bernerin hat einen fast 18-jährigen eingebürgerten Türken aus Schmitten FR kennengelernt. Dessen Eltern sind in den Ferien. Er hat im Wohnblock im Mülital-Quartier eine sturmfreie Wohnung.
Dorthin lädt er sie zu einem Abendessen ein. Es wird ein guter Abend, sagt das Mädchen später der Polizei. Vor und nach dem Essen hätten sie sich draussen mit anderen Leuten aufgehalten.
Einen oder zwei Tage später – es ist der 16. Juni – geht die 17-Jährige wieder zu ihm nach Hause.
Was dann passiert, findet man auch im Polizei-Protokoll vom 15. November 2006: 2 bis 3 andere «Typen» kommen dazu. Schliesslich sind etwa 8 Kollegen anwesend.
Erst sitzt man zusammen, redet und schaut fern. Mit ihrem Bekannten geht sie dann ein anderes Zimmer. Sie machen ein bisschen «rum». Plötzlich stehen die andern Kollegen nackt im Zimmer.
Sie zwingen das Mädchen zum Sex. Im Befragungsprotokoll steht: «Sie ist sich sicher, dass sie einigen einen hat blasen müssen. Dies wurde mit Handys gefilmt. Andere hatten Geschlechtsverkehr mit ihr.» Das Mädchen weint, fordert ihre Peiniger zum Aufhören auf.
Bei den Ermittlungen stösst die Polizei auf zwei weitere Opfer. Ein Mädchen ist noch nicht einmal 16. Im Quartier wird ein alter Wohnwagen als Bordell genutzt. Dort wird die Minderjährige aus der Nachbarschaft mit ihrer Freundin auch an Freier verkauft.
Die Sex-Attacken von Schmitten beschäftigen jetzt das Strafgericht Sense in Tafers FR: Wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Handlungen mit Kindern stehen 6 Männer im Alter von 21 bis 22 sowie ein 39- und ein 48-Jähriger vor den Schranken. Einer der Hauptangeklagten ist allerdings spurlos untergetaucht. Zum Schutz der Mädchen findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Die Protokolle machen auch deutlich, wie sich der türkisch-stämmige Hauptangeklagte mit Schweizer Pass und seine Kumpanen aus dem Balkan mit Lügen und gegenseitigen Beschuldigungen aus der Schlinge zu ziehen versuchen: Sie gestehen nur, wenn ihnen etwas klar bewiesen werden kann.
Sie versuchen ihre Taten zu vertuschen und sagen, die Mädchen hätten freiwillig mitgemacht.