Die Geldräuber vom Glattzentrum
Die Beute lag in seinem Keller

Sie knacken mitten am Tag einen Geldtransporter. Doch die Räuber haben gar keine Zeit, um die 400'000 Franken zu verjubeln.
Publiziert: 28.11.2009 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2020 um 17:40 Uhr
Von Gabriela Battaglia und Adrian Schulthess
Ein eiskalter Coup. Kurz vor 13 Uhr tauchen zwei Gestalten auf, im Parkdeck 5 des Einkaufszentrums Glatt in Wallisellen ZH: Der Italiener S.T.* (37) und der Schweizer G.C.* (25) haben ihre Baseballmützen tief ins Gesicht gezogen. Sie tragen dunkle Hosen und Parka-Jacken – «ähnlich einer Uniform», so die Kantonspolizei Zürich. Und sie haben Rucksäcke dabei. Auf dem Behindertenparkplatz steht ein Renault Trafic einer Geldtransportfirma. Der Chauffeur macht grad Pause. T. und C. brechen die Seitentür auf. Der Alarm geht los. Das kümmert sie nicht. Wie Profis machen sie weiter. Der Transporter ist voller Bargeld. Jede Menge Franken und Euro. Sie stopfen die Banknoten im Wert von 400000 Franken in die Rucksäcke und machen sich zu Fuss davon. Unerkannt. Sie glaubten, alles sei glatt gelaufen. Zwei Wochen lang leben T. und C. im Glauben, alles sei ganz glatt gelaufen. Denn die vermeintlichen Profis sind Amateure: Beide arbeiten bei einer Personalvermittlung in Zürich. T. kehrt zurück in seine Wohnung in Zürich-Leimbach, zu seiner Frau, zu seiner Tochter. Fliegt sogar für eine Woche in die Karibik. C. bleibt in der Schweiz. Er wohnt in einem Wohnblock in Wallisellen, nur eineinhalb Kilometer vom Tatort entfernt. Zusammen mit seiner Freundin und seinem Bub (2). Aber am Montag vor einer Woche schlägt die Polizei zu. Um 7.15 Uhr verhaften sie C. daheim in Wallisellen. Eine Viertelstunde später fährt in Zürich ein Kastenwagen mit sechs Polizisten vor. Eineinhalb Stunden durchsuchen sie die Wohnung von T. Geld finden sie hier nicht. Gleichzeitig durchstöbern Polizisten das Kellerabteil von T. Und werden fündig: Fast die ganzen 400000 Franken sind noch da. Die Amateure hatten die Beute nicht einmal unter sich aufgeteilt. Beide gestehen. Auch dass sie einen Komplizen hatten. Am nächsten Tag nimmt die Kantonspolizei einen 22-jährigen Schweizer aus dem Bezirk Dielsdorf ZH fest. Ein Mitarbeiter der Geldtransportfirma? «Die Staatsanwaltschaft hat mir geraten, dazu nichts zu sagen», sagt der Risikomanager der Geldtransportfirma. «Ich bin masslos enttäuscht», sagt der Arbeitgeber des Amateur-Duos. «Für diesen Bockmist, den die beiden angestellt haben sollen, finde ich keine Worte. Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie es getan haben», sagt der Gründer des Personalvermittlungsunternehmens. «Nach Rücksprache mit unserem Anwalt hat deshalb eine Verwaltungsratssitzung stattgefunden. An dieser wurde T. sofort abgesetzt.»

* Namen der Redaktion bekannt

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