Die Behörden Baden-Württembergs sind alarmiert. Die Zahl der illegalen Einreisen aus der Schweiz hat seit Anfang Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum massiv zugenommen. Registrierte man im Januar und Februar 2016 rund 400 illegale Einreisen, waren es in den ersten zwei Monaten dieses Jahres insgesamt 1350 – das entspricht mehr als einer Verdreifachung.
Die Zahlen macht heute die «Welt am Sonntag» publik, sie stammen vom deutschen Innenministerium. Die Zeitung erklärt die Zunahme mit der verstärkten Grenzsicherung Frankreichs und Österreichs.
Zugenommen hat zudem die Zahl der Migranten, die versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Über 26'000 Personen, ein Viertel davon Kinder, haben seit Anfang Jahr die italienische Küste erreicht – rund ein Drittel mehr als im selben Zeitraum 2016. Am häufigsten stammen die Migranten aus Guinea und Nigeria, an dritter Stelle in der Statistik der Nationalitäten folgen Menschen aus Bangladesch.
«Noch haben wir diese Grenze gut unter Kontrolle»
Man habe das Mittelmeer in den kommenden Wochen «scharf im Blick», sagt Thomas Strobl, Innenminister Baden-Württembergs, zur «Welt am Sonntag». Die Landespolizei sei bereits verstärkt worden.
Als weitere Massnahme erwägt der CDU-Politiker auch Grenzkontrollen. Er kündigt an: «Noch haben wir diese Grenze gut unter Kontrolle, aber sollte sich die Lage zunächst an der italienisch-schweizerischen und in der Folge an der schweizerisch-deutschen Grenze verschärfen, werden wir handeln.» (lha)