Der Sohn ist tot
Dem Vater von Bojan bleibt nur die Wut

Wo ist jetzt der Bundesrat? Wo ist jetzt die «unbürokratische Hilfe» der Armee? Das fragt ein leidender Vater.
Publiziert: 17.11.2009 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:54 Uhr
Von Hannes Heldstab

Trauer, Wut, masslose Enttäuschung. Vater Eric Buchs (49) hat beim Jungfrau-Drama seinen Sohn Bojan (22) verloren, Seine Gefühle kann und will er nicht verbergen. «Dieser Prozess ist eine Farce», sagt Buchs. «Von diesen Militärs urteilt hier sicher niemand gegen die Armee.»

Vater Buchs sitzt im Gericht schräg vis-à-vis der beiden angeklagten Bergführer. Sobald er den Kopf etwas hebt, blickt er ihnen ins Gesicht.

«Unfassbar, dass die keine Fehler bei sich sehen wollen», sagt er danach mit trauriger Stimme. «Wenn ich die beiden so sehe, habe ich bloss Verachtung für sie übrig.»

Immer wieder klagt er an: «Als das Unglück passierte, redeten Politiker bis hinauf zum Bundesrat von einem nationalen Drama. Sicherten unbürokratisch Hilfe zu.» Aber weder alt Bundesrat Samuel Schmid noch der jetzige VBS-Chef Ueli Maurer hätten ihre Versprechen gehalten. «Sogar den Opferanwalt zahlen wir selber.»

Und er fragt: «Wo bleiben nun beim Prozess die Parlamentarier, die sich seinerzeit entrüstet zeigten? Sogar wenn ein Luchs ein paar Schafe zu viel reisst, befasst man sich im Bundeshaus damit. Aber sechs zerstörte junge Menschenleben zählen wohl nicht so viel!»

Hat er keine Hoffnung für den weiteren Prozessverlauf? Eric Buchs: «Warten wir ab.»

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