Die Schweiz wird zu einem Schlittelland. Jeder Dritte besitzt bereits einen Holzschlitten. Denn immer mehr Schweizer suchen eine Alternative zum teuren Skifahren. Bisher wurden die 120 Schweizer Schlittelbahnen weder statistisch erfasst noch bewertet. Das soll sich ändern: «Die Schweizer Berge sind ein Eldorado für Schlittler», sagt Franz Hofmann, Präsident des Dachverbands Swiss Sliding. «Nur weiss das keiner ausserhalb der Alpenregionen.»
In der vergangenen und laufenden Saison haben der Experte für Schlittelbahnsicherheit und seine Mitarbeiter 35 Pisten getestet. Sowohl grosse und bekannte als auch kleinere, unbekannte mit Potenzial.
Die bisher unveröffentlichten Resultate liegen BLICK exklusiv vor.
Bestnoten gab es nur für fünf Schlittelbahnen: Bergün-Preda und Bergün-Darlux, Grindelwald Bussalp, Davos Rinerhorn sowie Saas-Fee. «Nur sie weisen eine mustergültige bis sehr gute Absicherung auf», sagt Hofmann. Beim Test wurden auch die Erreichbarkeit mit Bahn und Postauto, der Preis, der Aufstieg zur Schlittelbahn, Fahrspass sowie die Familienfreundlichkeit bewertet.
Dank seiner internationalen Erfahrung im Rodelrennsport erkennt Hofmann schnell Sicherheitslücken. Bei der Grindelwald First fehlte die Absicherung gefährlicher Stellen, Villars-Gryon hatte praktisch keine Absicherung, bei Crans-Montana trifft dies teilweise zu. Ebenfalls problematisch: In Melchsee-Frutt fahren Schlittler und Ski-Fahrer auf der gleichen Piste.
«Die Beschilderung der Schlittelpisten und Signalisation gefährlicher Stellen muss sich deutlich verbessern», fordert Hofmann. Die Bergbahnen zeigten sich offen für Gespräche. Sie hätten erkannt, dass sie mit den Schlittlern wichtige Zusatzeinnahmen erzielen können.