Das sagt ein Reiter zum Pferde-Tod
Reiten die Zünfter besoffen um den Böögg?

Die Meldungen von einem verstorbenen Pferd und mehreren abgeworfenen Reitern im Verlauf der Sechseläuten-Feiern sorgten für grosse Kritik. Wie gefährlich ist der traditionelle Anlass für Mensch und Tier? Blick.ch hat mit einem Zunft-Reiter gesprochen.
Publiziert: 15.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:25 Uhr
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Dino Lauber im traditionellen Kostüm der Zunft Fluntern.
Foto: zvg
Von Andrea Cattani

Der Zürcher Dino Lauber ist am gestrigen Sechseläuten zum dritten Mal als Mitglied der Zunft Fluntern im Umzug mitgeritten. Der 32-Jährige erlebt die tragischen Augenblicke mit, als während des Rundritts um den brennenden Böögg ein Pferd stürzt und einen Reiter unter sich begräbt. Während der Reiter selbständig aufstehen kann, stirbt das Tier wenig später an einem plötzlichen Herztod.

«So ein Unfall ist nie schön anzusehen», sagt Lauber zu Blick.ch. «Jeder Reiter hat die Pferde ja gern. Der Zwischenfall war deshalb auch noch beim späteren Abendessen ein grosses Thema.»

Lauber selbst ritt gestern auf einem Freiberger. Die Pferde sind als besonders gutmütig und pflegeleicht bekannt. Sein Tier wegen der Menschenmenge und der Knaller beim Böögg mit Medikamenten zu sedieren, kam für den Zünfter deshalb nicht in Frage. «Beim Umzug entscheidet jeder Reiter selber, ob er sein Pferd auf diese Weise beruhigen will. Ich erachtete es aber in meinem Fall als nicht notwendig.»

Wer nicht zehn Mal geritten ist, geht gar nicht an den Start

Dass der Umritt um den brennenden und krachenden Böögg sowohl für das Pferd, wie auch für den Reiter eine besondere Belastung darstellt, bestreitet Lauber nicht. «Doch genau dafür trainieren wir auch mit den Tieren mehrmals für den Anlass.» Wer während des Jahres nicht mindestens zehn Mal auf seinem Pferd geritten ist, gehe gar nicht erst an den Start. Zudem würde am Samstag vor dem Sechseläuten auch der Ernstfall geprobt. «Die Pferde reiten dann in der Formation im Kreis und müssen dort auch laute Knaller aushalten können», erklärt Lauber.

Den Vorwurf, einige Zünfter könnten übermütig oder gar betrunken in den Sattel steigen und so zum Risikofaktor werden, hält Lauber für absurd. «Bei uns in der Zunft herrscht diesbezüglich Null-Toleranz. Das weiss sogar das Servier-Personal beim Mittagessen.» Unter den Reitern würde denn auch grosser Respekt vor ihrer Aufgabe herrschen. Dass es trotzdem in diesem Jahr gleich zu mehreren Zwischenfällen kam, ist für Lauber darum «einfach nur schade, aber leider wohl nie ganz vermeidbar». 

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