Hat mir die Mutter die geliebten Landjäger in den Rucksack gepackt? Drückt sie mir vor dem Abschied noch einen Fünfliber in die Hand, damit ich am Kiosk Süssigkeiten kaufen kann? Gehen wir auf einen Berg? Machen wir in einer Badi halt?
Die Schulreise hatte immer ihren Charme. Einen Charme, den sie zu verlieren droht. Heute ist sie kein Ausflug mehr, bei dem Lehrpersonen den Schülern die Welt aus dem Geografie-Unterricht in der Realität näherbringen dürfen. Heute ist sie keine willkommene Abwechslung vom Schulalltag mehr, sondern eine Hochrisiko-Angelegenheit. Wer das Klassenzimmer verlässt, stehe mit einem Bein schon im Knast, sagt der Lehrerverband.
Eine Aussage, die alarmiert. Und die nicht verwundern lässt, dass Lehrpersonen immer weniger Lust auf die Reise haben. Doch das darf nicht sein. Es darf nicht so weit kommen, dass man auf der Schulreise nur noch mit Helm auf dem Pausenplatz im Viereck läuft, weil alles andere zu gefährlich wird.
Der Fall des tödlich verunglückten Yannick ist traurig. Kein Zweifel. Doch er darf Lehrer nicht entmutigen. Sie dürfen nicht aufgeben. Es darf nicht so weit kommen, dass Schüler auf das Highlight Schulreise irgendwann verzichten müssen.
*Initialen geändert. Namen der Redaktion bekannt