Das wünscht sich jeder Lottospieler: Am Abend des 24. August 2013 hatte ein Glückspilz aus dem Wallis in der Lotterie Euro Millions alle Kreuzchen richtig gesetzt. Mit den Zahlen 1, 6, 26, 30, 37 sowie den Sternen 5 und 8 gewann er fast 116 Millionen Franken. So einen hohen Lottogewinn gab es in der Schweiz noch nie.
Was man sich damit alles kaufen könnte! Etwa ein Traumchalet bei Verbier VS für rund elf Millionen Franken, dazu einen Bugatti Veyron mit allen Extras für 2,5 Millionen, ausserdem eine Sammleruhr von Patek Philippe für rund 1,5 Millionen. Dann blieben noch immer über 100 Millionen – Steuern freilich nicht eingerechnet –, die locker für einen Langstrecken-Privatjet und sogar noch eine Yacht reichen würden.
Das alles könnte sich der Glückspilz aus dem Wallis leisten. Wenn er denn seinen Schein einlösen würde. Recherchen von SonntagsBlick zeigen, dass der Riesengewinn bei der zuständigen Loterie Romande noch gar nicht abgeholt wurde. «80 Prozent der Lottospieler holen ihre Gewinne innert zwei Wochen nach Gewinnbekanntgabe ab», so Willy Mesmer, Sprecher von Swisslos.
20 Prozent warten länger oder kommen gar nicht. Nach sechs Monaten verfällt der Anspruch.
Gewinne werden beim Lotto, im Gegensatz zu Wetten, besonders häufig nicht abgeholt. «Da spielen viele mit, die es wieder einmal versuchen wollen», sagt Mesmer. «Das sind Gelegenheitsspieler, die den Schein schon mal verlegen oder nicht mehr genau nachschauen.»
So ging es auch einem Glückspilz aus dem Kanton Zug. Er hatte im November 2011 bei Swisslos vier Millionen Franken gewonnen. Doch er meldete sich sechs Monate lang nicht – der Gewinn verfiel.
Jedes Jahr bleiben die Lotteriegesellschaften so auf satten Gewinnen sitzen. Im Jahr 2012 wurden 19,9 Millionen nicht abgeholt. 2011 waren es nach Angaben von Swisslos Gewinngelder in Höhe von 13,6 Millionen Franken, im Jahr 2010 blieben 17,9 Millionen Franken liegen. Die nicht eingelösten Millionen fliessen als Reingewinn in die Kassen von Swisslos – und kommen gemeinnützigen Institutionen der Kantone zugute.
Der Euro-Millions-Glückspilz aus dem Wallis hat noch vier Monate Zeit, um seine 116 Millionen Franken abzuholen. Die Frist läuft Ende Februar 2014 ab.