Jedes Jahr sorgen die Campylobacter-Bakterien bei zwischen 7000 und 8000 Schweizern für Darm-Probleme und Durchfall. Die Infektion ist die häufigste durch Lebensmittel übertragene bakterielle Krankheit überhaupt und dauert bis zu sieben Tage.
Jeweils um Weihnachten und Neujahr wird in der Schweiz ein ungewöhnlicher Anstieg dieser schweren Darminfektionen festgestellt. Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut in Basel hat den Grund dafür bereits im Sommer herausgefunden: Fondue Chinoise!
Die Krankheit werde oft durch von Keimen verunreinigtes Pouletfleisch verursacht, rund die Hälfte der Fälle sei auf das Festtagsessen zurückzuführen. Das Infektionsrisiko nehme beim Konsum um ein Vierfaches zu.
Rohes Poulet gehört nicht auf den Tisch
Das St. Galler Amt für Verbraucherschutz verweist auf die Studie und warnt «vor ungenügend erhitztem Geflügelfleisch». Geflügel sei nur sicher, wenn die Hygienehinweise auf den Packungen befolgt würden. Das sei aber nicht immer der Fall: Beispielsweise werde für das Salatrüsten und das Schneiden von rohem Geflügel das gleiche Schneidebrett verwendet.
Gefahr bestehe auch, wenn bei Fondue Chinoise oder Partygrill rohes Geflügel mit gekochtem Fleisch, mit Beilagen oder mit Saucen in Kontakt komme. Das Amt rät deshalb davon ab, rohes Geflügelfleisch auf den Tisch zu stellen.
«Wer kann sich schon einen gemütlichen Abend lang in fröhlicher Gesellschaft darauf konzentrieren, dass wirklich kein Geflügelfleisch auf denTeller oder in einen Saucentopf fällt?» heisst es in der Information. (lex/SDA)