Postfinance verschickt 15 Franken ins Nirgendwo
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Vevey statt Ackermann:Postfinance verschickt 15 Franken ins Nirgendwo

Daniela Haller nervt sich über fehlgeleitete App
Postfinance schickt Geld ins Nirgendwo

Daniela Hallers (52) erste Gehversuche im Online-Banking der Postfinance gehen schief. Statt dass ihre Zahlung bei Ackermann landet, schickt die App das Geld an die Stadtverwaltung von Vevey VD. Obwohl Haller eigentlich nichts falsch machen konnte.
Publiziert: 03.02.2019 um 23:35 Uhr
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Daniela Haller hat Ärger mit der Postfinance. Weil die App Scan & Pay bei schlechtem Licht unter Umständen Einzahlungsscheine falsch einliest, hat Haller 15 Franken auf das Konto der Stadt Vevey eingezahlt anstatt auf jenes von Ackermann Versand.
Foto: Siggi Bucher
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Flavio Paolo RazzinoHead of Digital RMS

Eigentlich klingt alles ganz einfach: Smartphone nehmen, die App Scan & Pay von Postfinance öffnen, Einzahlungsschein einscannen – schon ist die Zahlung erledigt. Auch Daniela Haller (52) aus Safenwil AG versuchte sich im letzten Sommer zum ersten Mal im Online-Banking. Ihre Motivation: «Man soll ja mit der Zeit gehen!»

Doch prompt läuft etwas schief. Obwohl die Aargauerin alles richtig macht: Handy nehmen, App öffnen, Einzahlungsschein vom Versandhaus Ackermann einscannen und die Zahlung freigeben. Nur, die 15 Franken landen nicht bei Ackermann, sondern auf dem Konto der Stadt Vevey VD.

Und plötzlich kommt die Mahnung

Die Safenwilerin bemerkt das erst, als ihr einen Monat später die Mahnung des Versandhändlers ins Haus flattert. «Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht habe, und rief darum die Post an», sagt Haller. Dort kann man ihr nicht weiterhelfen. «Sie boten mir nur einen Nachforschungsauftrag an, um die 15 Franken wieder zurückzuholen. Dafür wollten sie aber 30 Franken von mir», so Haller. Sie lehnt dankend ab.

Stattdessen schreibt sie der Stadt Vevey ein E-Mail mit der Bitte um Rückzahlung der 15 Franken – samt Zahlungsbestätigung und Bankverbindung. Bloss, in der Stadtverwaltung reagiert niemand.

Im September versucht es Haller mit einem zweiten E-Mail. «Es sind nur 15 Franken. Aber als Sozialhilfebezügerin bin ich auf jeden Rappen angewiesen», sagt sie zu BLICK. Doch: Vevey will partout nicht zurückzahlen.

Im Oktober greift Haller zum Hörer, will direkt bei der Gemeinde nachhaken. Dort regiert man forsch. «Ich wurde einfach aus der Leitung geschmissen», sagt sie.

Das Warten nimmt kein Ende. «Zum Glück passierte der Fehler bei Postfinance nicht mit einem viel grösseren Betrag!»

Fehleranfällige App

Warum aber verschickt die App Scan & Pay von Postfinance überhaupt Geld ins Nirgendwo? Johannes Möri, Sprecher von Postfinance, stellt klar: «Scan & Pay funktioniert richtig und es liegt kein technischer Fehler vor.»

Aber die App ist offenbar fehleranfällig. Möri muss einräumen, dass es allenfalls zu Problemen kommen könne mit Ziffern, die sich in ihrer Form ähnlich sind – wie bei den Ziffern 1 und 7. Genau das scheint auch beim Fall von Daniela Haller passiert zu sein. Die Kontonummern von Ackermann Versand und Stadt Vevey ähneln sich nämlich.

Aber auch sonst können Postfinance-Kunden schnell etwas falsch machen. Denn die App funktioniere nur dann fehlerfrei, wenn «der Einzahlungsschein nicht kopiert oder selber ausgedruckt wurde, er nicht direkt vom Bildschirm gescannt wird, die Lichtverhältnisse nicht zu schlecht sind, es keine Schatten auf dem Einzahlungsschein gab und der Einzahlungsschein nicht zerknittert war», so Möri zu möglichen Nebenwirkungen. 

Er ergänzt, Nutzer müssten immer kontrollieren, ob die App den Einzahlungsschein richtig erfasst habe. Erst dann sollte die Zahlung freigegeben werden.

Happy End nach BLICK-Anruf

Immerhin: Für Haller gibt es wohl doch noch ein Happy End! Nachdem BLICK die Stadt Vevey diese Woche um eine Erklärung für den Umgang mit Daniela Haller bat, geht alles ganz schnell. Finanzverwalter Alain Hersperger findet urplötzlich die 15 Franken aus Safenwil doch noch. «Wir werden das Geld Frau Haller umgehend zurückerstatten», verspricht er.

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