2022 lebten rund fünf Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer vegetarisch. Sie essen also weder Fisch noch Fleisch. Rund 0,6 Prozent der Bevölkerung ernährte sich vegan – und meidet alle tierischen Produkte wie Eier, Milch oder Leder.
Um Veganern und Vegetariern das Einkaufen zu vereinfachen, haben viele Produkte inzwischen ein «vegetarisch»- oder «vegan»-Label auf der Verpackung. So auch das pflanzenbasierte Geschnetzelte von M-Budget. «Vegan» steht prominent auf der Vorderseite.
Ende Januar geriet das Produkt allerdings in die Kritik. In den sozialen Medien wurde heiss diskutiert. Denn: Auf der Zutatenliste des vermeintlich veganen Produkts wurde Hühnereiweiss von Eiern aus Freilandhaltung gelistet. Vegan ist das nicht.
«Da ist ein Fehler passiert»
«Da stimmt was nicht», kommentiert ein User unter einem Post, der die Zutatenliste zeigt. «Die Rückseite gehört auf jeden Fall nicht zu diesem Produkt.» Ein weiterer Nutzer schreibt: «Bei meinem steht das nicht.»
Auf Anfrage von Blick bestätigt die Migros, dass es sich um einen Etikettenfehler handelte. «Da ist ein Fehler passiert, es wurde leider das falsche Etikett verwendet», so eine Mediensprecherin. Tatsächlich waren alle aufgelisteten Zutaten falsch – nicht nur das Hühnereiweiss. «Es wurde versehentlich das Etikett der Gemüsebällchen verwendet», so die Mediensprecherin weiter.
«Gefahr» für die Konsumenten bestand demnach zu keinem Zeitpunkt, betont die Migros. Das Produkt sei trotz der falschen Zutatenliste vegan gewesen und der Fehler sei schnell bemerkt worden. «Einzelne Produkte wurden bereits verkauft, die restlichen Produkte wurden aus den Regalen gezogen», erklärt die Migros. Nur «ein paar Dutzend» Produkte seien mit dem falschen Label gekauft worden.
Mehr Soja als gedacht
Aufgrund des Etiketten-Fehlers konnten Allergiker allerdings nicht erkennen, was sie konsumieren. Besonders für Soja-Allergiker hätte das Folgen haben können. Zwar kommt die Zutat in beiden Produkten vor. In den Gemüsebällchen allerdings nur zu einem kleinen Anteil. Das Geschnetzelte besteht derweilen zu 26 Prozent aus Sojaprotein.
Die Migros beteuert, dass «die Allergene Hühnerei, Soja, Weizen und Gluten» auf der falschen Etikette deklariert waren. «Tatsächlich im Produkt enthalten war nur das Allergen Soja. Der Artikel mit der falschen Etikette war also überdeklariert und es gab zu keinem Zeitpunkt gesundheitliche Risiken oder ein Lebensmittelsicherheitsrisiko.» Entsprechend gab es keine Meldungen zu allergischen Reaktionen oder sonstige gesundheitliche Beschwerden.