Auch Casinos, Spielsäle, Bowlingbahnen, Erotiklokale und Nachtclubs müssen ab Mittwoch jeweils um 22 Uhr schliessen. Mit dieser Massnahme sollen die Kontakte in der Vorweihnachtszeit reduziert werden, wie der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi am Montagnachmittag vor den Medien erklärte. Für private und öffentliche Versammlungen gilt weiterhin die Obergrenze von fünf Personen - Kinder mit eingerechnet.
Von dieser Regelung ausgenommen sind Kinos, Theater, Konzerte, religiöse Feierlichkeiten sowie Sportveranstaltungen. An solchen und ähnlichen Anlässen sind weiterhin 30 Personen erlaubt, Personal und Veranstalter ausgenommen. Die neuen Massnahmen treten am Mittwoch in Kraft und gelten bis zum 23. Dezember.
Regierungspräsident Gobbi bezeichnete die Situation im Tessin als «besorgniserregend». Der Südkanton befinde sich in der Coronavirus-Pandemie auf einer Art Hochplateau. «Das ist gefährlich», mahnte Gobbi, denn dieses Hochplateau befinde sich in Bildern gesprochen auf rund 600 Metern über Meer. Konkret heisst dies: Die Neuansteckungen gehen im Südkanton derzeit nicht zurück. Dieser Druck auf das Gesundheitssystem sei auf längere Zeit nicht tragbar, hielt Gobbi fest.
Mit den neu verfügten Massnahmen wolle die Regierung erreichen, dass die Kurve der Neuansteckungen im Tessin rascher abfalle. Während die Tessinerinnen und Tessiner nach der Öffnung im Mai die Regeln aufmerksam befolgt hätten, stelle die Kantonspolizei nun eine zunehmende Nachlässigkeit fest.
Insbesondere in Einkaufszentren, welche derzeit stark frequentiert würden, müssten die Distanzregeln und Kapazitätsbegrenzungen rigoros eingehalten werden, mahnte Gobbi. Die Polizei werde deshalb in den kommenden Wochen zusätzliche Kontrollen durchführen.
Gobbi rief auch dazu auf, sich lieber einmal zu viel als zu wenig testen zu lassen. Er selber habe sich nach dem Kontakt mit einigen Personen testen lassen und könne bestätigen, dass der Abstrich nicht schlimm sei und nur wenige Sekunden dauere. «Macht ihn, wenn ihr unsicher seid! Macht den Test für euch und eure Liebsten!»
Dem Aufruf des Regierungspräsidenten schloss sich Kantonsarzt Giorgio Merlani an: «Auch wer leichtes Fieber hat, das nach 24 Stunden wieder verschwindet, muss sich unbedingt sofort testen lassen», erklärte der Tessiner Kantonsarzt. Auch Müdigkeit oder ein Kopfweh, das sich nicht recht einordnen lässt, könnten auf das Coronavirus hindeuten.
Merlani präsentierte an der Medienkonferenz in Bellinzona auch die aktuellen Zahlen: Am Montag vermeldete der Kanton Tessin 116 Neuansteckungen. Eine Zahl, die leicht täuschen könnte, mahnte Merlani, da am Montag die Anzahl Neuansteckungen immer tiefer seien und nach diesem Schneewochenende möglicherweise noch tiefer als sonst ausfielen.
Die neuen Massnahmen seien nötig, da die Mittelwerte der Neuansteckungen der vergangenen Wochen bereits ein leichtes Wachstum erahnen liessen, fuhr Merlani fort. Aus der momentanen Situation könne leicht ein exponentielles Wachstum der Neuansteckungen entstehen.
Die Frage einer Journalistin, ob das Tessin nicht besser so rigoros wie einige Westschweizer Kantone reagiert hätte, verneinte Regierungspräsident Gobbi. Die Westschweiz habe einen viel schnelleren Anstieg von Neuansteckungen verzeichnet. Auch hätten im Tessin den Sommer hindurch strengere Massnahmen gegolten. Ziel der Regierung sei es, vor Weihnachten deutlich weniger Neuansteckungen zu verzeichnen.
(SDA)
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