Coronavirus-Experiment mit erstaunlichem Resultat
Wie man als «kranker Mailänder» ein Schweizer Hotelzimmer bucht

Radio Energy testet in Zeiten des Coronavirus Schweizer Hotels. Ein Radiomoderator gibt sich als kränkelnder Mailänder aus. Und blitzt trotzdem fast nie ab.
Publiziert: 06.03.2020 um 17:50 Uhr
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Energy-Redaktor Pasquale Stramandino gibt sich als «Persichetti» aus. Ein hustender Mailänder Geschäftsmann. Persichetti ruft bei einem Schweizer Hotel an.
Foto: Screenshot Radio Energy

Unter dem Coronavirus leidet die Hotelbranche der Schweiz. Die Leute reisen aus Angst vor dem Virus nicht mehr. Was macht aber ein Schweizer Hotel, falls ein offensichtlich kränkelnder Gast aus Italien ein Hotelzimmer buchen möchte? Radio Energy hat es ausprobiert.

Energy-Redaktor Pasquale Stramandino gibt sich als «Signore Persichetti» aus. Ein hustender Mailänder Geschäftsmann. Persichetti ruft bei einem Schweizer Hotel an, will ein Zimmer buchen. Er entschuldigt sich wegen des Hustens und sagt dazu: «Ich habe eben Fieber, deshalb war ich in Quarantäne, aber ich werde noch zum Arzt gehen». Zwar fragt die Rezeptionistin noch: «Wegen dem Coronavirus?» Schliesst dann aber, ohne sich daran zu stören, die Reservation ab.

Trotz Quarantäne ist Buchung möglich

Beim nächsten Hotel gibt Persichetti sogar an, dass er zurzeit noch in Quarantäne steckt. Doch auch bei diesem würde der kränkelnde Italiener ein Zimmer bekommen. «Kein Problem, das macht dann 150 Franken», sagt die Mitarbeiterin des Hotels zum Schluss nur.

Insgesamt ruft Radio Energy bei neun Hotels in der Schweiz an und bekommt bei fast allen ein Zimmer. Gerade mal zwei Hotels hätten dem Italiener mit Fieber kein Zimmer zur Verfügung gestellt.

«Das macht mich sprachlos»

«Ich denke, man darf nicht pauschal Gäste abweisen, die gewisse Grippesymptome zeigen», sagt Patric Schönberg, der Mediensprecher von Hotellerie Suisse zu Radio Energy. Falls der Gast aus einem betroffenen Gebiet anreise, müssten die Hotels eine Risikoabwägung machen. Schliesslich liege es am Hotel, zu entscheiden, ob der Gast anreisen dürfe.

«Das macht mich sprachlos», sagt der Immunologe Beda Stadler (69) zum Radiosender. Es sei eine Dummheit, dass solche Gäste noch ein Zimmer buchen können. Die alleinige Schuld gibt der Immunologe den Mitarbeiter aber nicht: «Die meisten Hotels haben wohl gedacht, ihre Mitarbeiter handeln mit gesundem Menschenverstand. Jetzt müssen sie aber unbedingt Weisungen ihrem Personal geben», sagt Stadler. (sib)

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