Coronavirus: Der Rat der Experten
Kann man sich gegen Ansteckung schützen?

Bis eine Impfung gegen das Coronavirus kommt, kann der Körper nur dank des eigenen Immunsystems dagegen ankämpfen. Es lohnt sich darum, dieses gut zu pflegen, denn es entscheidet über den Grad der Erkrankung.
Publiziert: 15.03.2020 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 15:27 Uhr
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Immunologe Beda Stadler (69) sagt: «Man sollte das Immunsystem gut pflegen und darauf achten, dass es nicht geschwächt wird.»
Foto: Keystone
Fibo Deutsch

Harmlos oder gefährlich? Unser angeborenes Immunsystem entscheidet, ob der Kontakt mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 zu einer ernsthaften Erkrankung führt oder nicht. Es erkennt den Erreger und versucht, ihn auszuschalten.

In etwa 80 Prozent der Infektionen gelingt das, die Lungenkrankheit verläuft relativ mild. Betroffene erleben nur die Symp­tome einer leichten Erkältung. Was die Frage aufwirft, ob sich das Ri­siko durch Stärkung des Immunsystems spürbar senken lässt.

Gute Ernährung und genügend Schlaf

«Nein», sagt der Immunologe Beda Stadler (69), emeritierter Professor der Uni Bern, und erklärt: «Mit zusätzlichen Mitteln kann man das Immunsystem, solange es keine Impfung gibt, praktisch nicht stärken.» Dann relativiert Stadler: «Man sollte es aber pflegen und darauf achten, dass es nicht geschwächt wird. Mit gesunder Lebensweise, ausgewogener Ernährung, genügend Bewegung und ausreichendem Schlaf arbeitet das Immunsystem von selbst auf 100 Prozent. Schädlich sind Stress und gewisse Medikamente, zum Beispiel Cortison-Präparate.»

Allerdings unterscheidet sich das Immunsystem der AHV-Generation von dem der Jungen. Beda Stadler: «Bis zur Pubertät trainiert unser Körper die Abwehrmechanismen optimal, nachher wird das System immer schwächer. Im AHV-Alter ist es dann oft selbst für triviale Bedrohungen nicht mehr stark genug.»

Die Psyche spielt eine wichtige Rolle

Und wie steht es mit gesunder Ernährung? Manche Experten empfehlen eine Anreicherung des Essens mit Vitaminen und Spurenelementen, um gegen eine Infektion gerüstet zu sein, Stadler hingegen rät ab: «Vitamine sind äusserst wichtig für die Pharmaindustrie, weil sie damit Geld verdient. Wir Menschen bekommen bei normaler Ernährung mehr als genug davon ab. Wer mehrmals in der Woche sein Gesicht fünf bis zehn Minuten lang in die Sonne streckt, hat auch genügend Vitamin D.»

Aber wie pflegt man nun das Immunsystem am besten – härtet Joggen in kalter Luft ab oder sind warme Bäder und Besuche in der Sauna gesünder? Braucht jeder Mensch acht Stunden Schlaf? Immunologe Stadler spricht sich vehement für das Prinzip Lust und Laune aus: «Die Psyche spielt eine wichtige Rolle. Jeder sollte sich so verhalten, wie er glaubt, dass es ihm guttut, soll das tun, was ihn glücklich macht. Gesteigertes Wohlbefinden macht uns widerstandsfähiger.»

Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Coronavirus, Sars-Cov-2, Covid-19 – Was ist was?

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.
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