Corona-Krisentreffen von Italiens Nachbarn – Gesundheitsminister Berset reist nach Rom
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«Geisterspiele» in Serie A:Corona-Krisentreffen von Italiens Nachbarn – Gesundheitsminister Berset reist nach Rom

Coronavirus breitet sich aus
Wer ist am meisten gefährdet?

In der Schweiz wächst die Angst vor dem Coronavirus. Die schnelle Ausbreitung in Italien macht hierzulande Sorgen. Doch wie tödlich ist das Virus und wer ist am stärksten gefährdet?
Publiziert: 25.02.2020 um 14:19 Uhr
|
Aktualisiert: 26.02.2020 um 08:28 Uhr
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Studien zeigen, dass ältere Männer mit einer Vorerkrankung am meisten vom Virus gefährdet sind.
Foto: AFP

Die Angst vor dem Corona-Virus wächst. Doch wie tödlich ist das Virus wirklich – und vor allem: Wer ist besonders gefährdet? Bei durchschnittlich 2,3 Prozent aller Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Studien in China – wo es die meisten Infizierten gibt – zeigen, dass vor allem ältere Menschen gefährdet sind: 81 Prozent der Verstorbenen waren über 60 Jahre alt.

Sterblichkeitsrate bei Männern höher

Laut einer Studie im Fachblatt «Chinese Journal of Epidemiology» verliefen bei 44'672 untersuchten Erkrankungsfällen auf dem chinesischen Festland 1023 tödlich. Auffällig: Die Sterblichkeitsrate bei Männern betrug dabei 2,8 Prozent, bei Frauen 1,7 Prozent. Zudem hatten Patienten in der Provinz Hubei, dem Epizentrum des Virus, eine siebenfach höhere Sterblichkeitsrate im Vergleich zu Patienten in anderen chinesischen Provinzen.

Ohne Vorerkrankungen liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 0,9 Prozent. Diese steigt aber drastisch, wenn ein Patient beispielsweise an Diabetes, chronischen Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck oder Krebs leidet. Am meisten Todesfälle gab es bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen.

Kinder kaum betroffen

Manuel Battegay ist Chefarzt der Klinik Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel. Er bestätigt gegenüber dem «Tages-Anzeiger»: «Daten zeigen, dass ungefähr die Hälfte der Verstorbenen weitere Erkrankungen wie Diabetes oder einen hohen Blutdruck aufwiesen.»

Aber längst nicht jede Erkrankung mit Sars-CoV-2 verläuft tödlich. Bei fast 90 Prozent der Infizierten nahm die Krankheit einen milden Verlauf – selbst bei schweren Erkrankungsfällen starb nicht jeder Patient. Zudem scheinen Kinder von der Erkrankung kaum betroffen zu sein.

Virologe warnt

Auf die leichte Schulter nehmen sollte man das Virus aber nicht – im Gegenteil. Der deutsche Virologe Alexander Kekulé von der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg warnt in einem Interview beim Sender «ARD»: «Das, was da in Norditalien passiert ist, hätte ganz genau so auch in Deutschland passieren können – und wir sind da kein Stück besser vorbereitet als die Italiener.»

Er glaubt, dass in Italien die Erkrankungen zu oft nur als Erkältungen angesehen wurden. Kekulé schlägt vor, flächendeckend alle Grippefälle und schweren Erkältungen sofort auch auf Corona zu testen. Denn: «Bei 20 bis 30 Fällen kann das Gesundheitsamt gut handeln, Kontakte nachverfolgen und die glimmende Zigarette austreten, bevor sie einen Waldbrand verursacht», sagt er.

Bei 200 bis 300 Fällen seien dann aber auch die deutschen Gesundheitsbehörden überfordert. In der Schweiz hat man bisher vor allem Massnahmen in Form von mehr Tests und einer Hygiene-Kampagne ergriffen. (bra)

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Was ist das Coronavirus?

Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.

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