Alarm im Altersheim!
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Grosses Risiko für Senioren:Alarm im Altersheim!

Coronavirus bedeutet Lebensgefahr für Senioren
Alarm im Altersheim!

Altersheime sind alarmiert. Das Coronavirus birgt für Senioren massive Risiken. Deshalb gibt es schon heute Krisenkonzepte. Das Rüttigarten in Schattdorf UR zeigt BLICK, wie man sich gegen die Seuche wappnet.
Publiziert: 27.02.2020 um 23:08 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2020 um 09:54 Uhr
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Das Alters- und Pflegeheim Rüttigarten in Schattdorf UR ist fürs Coronavirus gerüstet.
Foto: Anian Heierli
Anian Heierli und Anastasia Mamonova

Das Coronavirus ist in der Schweiz angekommen. Mittlerweile sind acht Fälle bekannt: in Tessin, Graubünden, Genf, Aargau, Zürich, Waadt und Basel Stadt. Während jüngere Personen eine Infektion meist gut überstehen, birgt das Virus für Senioren massive Risiken. Die Fachzeitschrift «Chinese Journal of Epidemiology» publizierte eine Studie, die zeigt: Bei Viruspatienten im Alter von 70 bis 79 Jahren liegt die Sterblichkeitsrate bei acht Prozent – bei über 80-Jährigen sind es bereits 14,8 Prozent.

Heim ist auf Isolation vorbereitet

In Schweizer Altersheimen wird die Lage deshalb exakt überwacht. Im Krisenfall wäre man im Alters- und Pflegeheim Rüttigarten in Schattdorf UR vorbereitet. Pflegedienstleiterin Ursula Arn (54) zeigt BLICK, welche Massnahmen es gibt und wie man im Ernstfall einzelne Bewohner isoliert.

Arn stellt klar: «Am wichtigsten ist die Desinfektion der Hände, denn sie sind der stärkste Überträger.» Dazu gibt es an allen Eingängen, Stationen und auf den Toiletten extra Mittel, die nicht nur gegen Bakterien, sondern spezifisch gegen Viren wirken. Das Rüttigarten besitzt auch Reinigungsmittel mit sogenannten viruziden Substanzen. «Das gehört zum Standardrepertoire», erklärt Arn. So schütze man sich allgemein gegen Grippewellen oder andere aggressive Erreger wie Noroviren.

Erst vor zwei Wochen veranstaltete die Pflegedienstleiterin eine Weiterbildung zum Thema Hygiene, die das Coronavirus thematisierte. Schutzmassnahmen richten sich primär an Mitarbeiter im Heim. «Wer Erkältungssymptome hat, muss einen Mundschutz tragen», sagt Arn und ergänzt: «Mit Fieber darf man gar nicht arbeiten.» Zudem würden sich Vorkehrungen wie das Tragen von Schutzmasken auch an Besucher richten, die sich nicht fit fühlen.

Falls es trotzdem zu Coronavirus-Fällen kommt, kann das Altersheim einzelne Bewohner isolieren. «Das geht relativ gut, weil die meisten ein Einzelzimmer haben», sagt Arn. Dann trägt jede pflegende Fachperson eine persönliche Schutzausrüstung (PSA). Dazu gehören Überkleider, Überschuhe, Handschuhe, Mundschutz, Schutzbrille und Haube. Nach jedem Gebrauch wird die PSA umgehend entsorgt.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Rüttigarten bunkert 5000 Atemmasken

Schon heute stehen im Lager haufenweise Desinfektions- und Reinigungsmittel, Atemschutzmasken, Handschuhe und Überkleider parat. Heimleiter Volker Zaugg (55) sagt: «Wir haben rund 5000 Atemschutzmasken. Das reicht sicher eine bestimmte Zeit.» Sorgen macht ihm dagegen etwas anderes: «Viele unserer Mitarbeiter sind Eltern. Das heisst, wenn Schulen und Kitas schliessen, sind Engpässe möglich.»

Ein kleines Alters- und Pflegeheim in Laufenburg AG ist dagegen weniger gut vorbereitet. Pflegeleiter Rolf L.* (55) sind die Atemschutzmasken fast ausgegangen, und in der lokalen Pelikan-Apotheke gibt es aktuell einen Engpass. «So kann ich die Bewohner nicht vollumfänglich schützen», sagt L. zu BLICK.

In seiner Not wählt L. die BAG-Hotline. Doch auch dort kann keiner helfen. Niemand wisse, wo es Masken gibt. Er sagt: «Die Auskunftsperson war heillos überfordert. Sie riet uns, die Hände häufiger zu waschen.» BLICK kontaktiert daraufhin das Gesundheitsamt des Kantons Aargau. «Wenn einem Altersheim die Schutzmasken ausgehen, darf man sich bei uns melden», sagt Leiterin Barbara Hürlimann. Heimleiter L. ist erleichtert: «Mir fällt ein Stein vom Herzen.»

Pro Senectute ist in Alarmbereitschaft

Pro Senectute ist der grösste Dienstleister für ältere Menschen in der Schweiz. Sprecher Peter Burri (49) sagt: «Noch empfehlen wir älteren Menschen nicht aktiv, ihre sozialen Kontakte einzuschränken oder auf Ausflüge zu verzichten.» Wer dennoch unsicher sei, solle auf einen Mahlzeitendienst zurückgreifen. Sollten aber ernste Grippesymptome vorhanden sein: die Wohnung nicht verlassen und telefonisch ärztlichen Rat einholen!

* Name geändert

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
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