Coiffeur Nino hat Zoff mit der Post
Weg mit dem Telefon-Chlaus!

Eine Baustelle, eine Telefonkabine und ein Werbeplakat treiben Nino Colonna auf die Palme. Der Coiffeur beklagt sich über die Situation vor seinem Salon in Ostermundigen BE und bangt um Kunden.
Publiziert: 22.12.2014 um 16:33 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:49 Uhr
Von Beat Michel

Der singende Figaro Nino Colonna (50) steht vor seiner Coiffeurfiliale Glanz & Gloria in Ostermundigen BE und regt sich furchtbar auf. Seit Monaten kämpft er für ein angemessenes Exterieur vor seinem Salon. Bisher vergeblich.

«Die Post als Vermieterin macht mir das Geschäftsleben schwer», sagt er. «Wir sind auf Laufkundschaft angewiesen. Aber so, wie das hier aussieht, geht es überhaupt nicht.»

Der Salon steht an der stark befahrenen Ecke Bern-/Bahnhofstrasse und ist für jeden, der  vom Bahnhof her in Richtung Dorfzentrum fährt, gut sichtbar. Im Prinzip. Nur sieht keiner den ganz in Schwarz gehaltenen Coiffeursalon.

Eine Telefonzelle mit einer  auffälligen Werbung und ein knallroter Schaukasten der Gemeinde lenken die Blicke potenzieller Kunden ab, findet Nino Colonna. «Die Post verdient mit diesen Kästen Geld. Das ist okay. Aber warum genau vor meinem Laden?» Er findet: Der Telefon-Chlaus muss weg!

Nino Colonna nahm im Februar bei der Schweizer Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest (ESC) teil. Auch als Coiffeurunternehmer ist Colonna erfolgreich. Im März eröffnet er seine vierte Filiale, in Köniz BE.

Aber mit dem Standort Ostermundigen ist der Figaro gar nicht zufrieden. Er fühlt sich schlecht behandelt. Als das Vordach renoviert wurde, habe man sie auch nicht vorgewarnt. Kunden und Angestellte waren konstant Bohrlärm ausgesetzt. «Eine Kundin, die Dauerwellen wollte, ist fast durchgedreht.»

Die Post versteht die Wut ihres Mieters nicht. Mediensprecher Bernhard Bürki: «Wir nehmen Herrn Colonna ernst. Die zuständigen Mitarbeiter nehmen sich sogar Zeit, zum Teil fünf Mal am Tag mit ihm zu telefonieren.» Die Post organisierte auch ein Gespräch mit der verantwortlichen Gemeinderätin. «Die Situation hat sich deutlich verbessert», sagt Bürki, «und schliesslich kannte er die Situation, bevor er eingezogen ist.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?