Bund warnt vor gefälschten Facebook-Profilen
So erkennen Sie falsche Freunde im Netz

Millionen Menschen sind auf Facebook. Ein Paradies für Cyber-Kriminelle zum Daten-Fishing. Ihr neuster Streich: der Falsche-Freunde-Trick.
Publiziert: 10.04.2017 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:04 Uhr
Betrüge versuchen mit gefakten Profilen an Daten zu kommen und geben sich als Freunde aus.
Foto: Screenshot
Johannes Hillig, Kevin Kyburz

Nach den Promis gehen die Betrüger nun auf Normalbürger los: Facebook wird derzeit mit Fake-Profilen überschwemmt, um an persönliche Daten zu gelangen. Dafür geben sich Cyber-Kriminelle als falsche Freunde aus. Auch BLICK wurde schon Opfer der Masche.

Und so funktioniert der Falsche-Freunde-Trick: Die Kriminellen erstellen einen Account, der auf den ersten Blick so aussieht wie ein Profil aus der eigenen Freundesliste. Im Glauben, eine Anfrage eines Freundes zu bekommen, nimmt das Opfer die Anfrage an. Dann wird nach der Handynummer gefragt und ein Code per SMS verschickt, der bestätigt werden muss. Sendet man diesen Code den Kriminellen zu, kann die Nummer für Bezahldienste, etwa den Abschluss eines Abos, eingesetzt werden.

Täglich tausendfach

Facebook äussert sich nicht zu den falschen Freunden und verweist auf die Melde-Funktion. Doch bis ein Konto tatsächlich gesperrt wird, können die Cyber-Kriminellen munter Daten sammeln. 

Lulzana Musliu, Pressesprecherin der Fedpol, rät zu gesundem Misstrauen gegenüber Freundschaftsanfragen.
Foto: Schweizerische Eidgenossenschaft

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol), das zuständig ist für Cyber-Kriminalität, kennt das Problem. Identitätsdiebstahl sei schon länger ein Thema und passiere täglich tausendfach, sagt Lulzana Musliu, Pressesprecherin der Fedpol, zu BLICK.

«In den letzten Tagen haben wir auch mehr Meldungen über Fälle des sogenannten Identitätsdiebstahls erhalten. Für die Kriminellen geht es um Geld oder Daten. Sobald sie Zugriff auf die Freundesliste haben, probieren sie Unterschiedliches aus», sagt Musliu. Die Betrüger sind kreativ: «Eine Masche wäre, dass sich ein angeblicher Freund aus dem Ausland meldet und nach Geld fragt, weil er sein Portemonnaie verloren hat.»

Mit diesen BLICK-Tipps schützen Sie sich
  • Bei Freundschaftsanfragen misstrauisch sein.
  • Profil des neuen Freundes angucken. Wenn kaum alte Beiträge vorhanden sind, ist was faul.
  • Namen von neuen Freunden überprüfen. Oft machen Fälscher Schreibfehler.
  • Dubiose Messages von neuen Freunden mit einer Portion Skepsis begegnen. Wenn beispielsweise ein alter Freund plötzlich die Handynummer erfragt, kann was faul sein.
  • Im Zweifelsfall über einen anderen Kommunikationskanal (SMS, WhatsApp etc.) beim neuen Freund nachfragen, ob er tatsächlich eine Anfrage gestellt hat.
  • Falls das eigene Profil gefälscht wurde, Freunde via Facebook vorwarnen.
  • Fake-Profile über den Melde-Button bei Facebook sperren lassen.
  • Bei Freundschaftsanfragen misstrauisch sein.
  • Profil des neuen Freundes angucken. Wenn kaum alte Beiträge vorhanden sind, ist was faul.
  • Namen von neuen Freunden überprüfen. Oft machen Fälscher Schreibfehler.
  • Dubiose Messages von neuen Freunden mit einer Portion Skepsis begegnen. Wenn beispielsweise ein alter Freund plötzlich die Handynummer erfragt, kann was faul sein.
  • Im Zweifelsfall über einen anderen Kommunikationskanal (SMS, WhatsApp etc.) beim neuen Freund nachfragen, ob er tatsächlich eine Anfrage gestellt hat.
  • Falls das eigene Profil gefälscht wurde, Freunde via Facebook vorwarnen.
  • Fake-Profile über den Melde-Button bei Facebook sperren lassen.

Deswegen rät Musliu zu einem gesunden Misstrauen gegenüber Freundschaftsanfragen, und gefälschte Profile solle man direkt melden. Schützen könne man sich optimal, wenn man persönliche Informationen nur mit Freunden teile. Denn dann hätten die Cyber-Kriminellen nicht genug Daten, um ein überzeugendes Fake-Profil zu erstellen. 

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