Brutalo-Türke Gökhan G.* (45) fesselte, knebelte und schlug seine Opfer
Ein Sadist auf Raubzug

Gökhan G. (45) und seine Frau Ilona (46) raubten hilflose Rentner aus. Für die sadistischen Überfälle müssen sie nun in den Knast. Gefordert sind 18 und 15 Jahre unbedingt!
Publiziert: 31.01.2018 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:00 Uhr
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Gökhan G. (45) soll für 18 Jahre ins Gefängnis. Der mutmassliche Räuber hat zusammen mit seiner Frau Ilona hilflose Rentner überfallen.
Foto: Zvg
Anian Heierli

Der Türke Gökhan G.* (45) und seine deutsche Frau Ilona G.* (46) schrecken vor nichts zurück. Das Verbrecherduo hat zwei Paare in ihren Wohnungen überfallen und eine Goldschmiede ausgeraubt. Dafür standen sie gestern in Luzern vor Gericht.

Staatsanwältin: «So was ist mir noch nie begegnet»

Trotz jahrelanger Erfahrung atmet Staatsanwältin Helene Geisseler vor ihrer Anklage tief durch: «Ein solch brutales Vorgehen bei einem Raub ist mir noch nie begegnet.» Sie spricht vom ersten Überfall des Duos auf ein Rentnerpaar in Luzern vom 3. und 4. Januar 2014. 

Damals besichtigten Gökhan und Ilona die Wohnung ihrer Opfer unter dem Vorwand, diese mieten zu wollen. Am nächsten Tag kommen sie wieder und schlagen zu. Das Verbrecherduo fesselt die zwei hilflosen Rentner mit Kabelbindern und Klebeband.

Laut Anklage zückt Gökhan dann ein Messer und bedroht seine Opfer immer wieder mit dem Tod. Ilona sucht gleichzeitig nach Bargeld und Schmuck.

Bevor das Duo mit der Beute flieht, zeigt Gökhan seine ganze Brutalität. Er stopft der Rentnerin Nylonsocken in den Mund und wickelt ihr Klebeband um den Kopf – nur die Nase bleibt frei.

Der massige Türke bandagiert dann noch den Kopf des Rentners und stopft ihm einen gebrauchten Damenslip in den Mund. Bei den brutalen Aktionen schlägt Gökhan wohl auch zu. Die überfallene Frau hat Hämatome, Schürfungen und einen Rippenbruch!

Die Opfer hätten ersticken können

Für Staatsanwältin Geisseler ist klar: «Die Tat passierte aus zweckloser Bosheit, die nur mit sadistischen Zügen erklärt werden kann.» Für sie ist klar: «Die Opfer schwebten in Lebensgefahr, hätten ersticken können.» 

Fast so brutal ist das Vorgehen des Duos bei den nächsten Überfällen. Am 2. März 2015 rauben sie in Cham ZG wieder ein Ehepaar aus. Gemäss Staatsanwältin Geisseler setzen sie Pfefferspray und eine Gaspistole ein. Im Gepäck haben sie Schlagstöcke.

Kennzeichnend: Jedes Mal fesselten sie ihre Opfer brutal. Auch beim dritten Überfall auf eine Goldschmiede in Hochdorf LU vom 24. Juni 2015. Hier überwältigten sie die Besitzerin und ihren Freund. 

Der Richter fragte Gökhan G.: «Warum überklebten sie ihren Opfern immer die Augen, obwohl diese ihr Gesicht sahen?» Seine Antwort: «Das war eine dumme Idee.»

Gökhan tätowierte sich den Namen der Staatsanwältin

Im Saal zog der Türke noch eine Show ab. Er tätowierte sich in Haft den Nachnamen von Staatsanwältin Geisseler auf den Arm – mit einer heissen Büroklammer. Sein Werk präsentierte er an der Verhandlung: «Man sieht es fast nicht mehr. Ich weiss nicht, warum ich das gemacht habe.» Zu BLICK sagt die Anwältin: «So was habe ich noch nie erlebt. Als ich davon hörte, hatte ich Angst.»

Auch an die Reue des Angeklagten will man nicht so recht glauben: «Ich will es wieder gutmachen», sagt er: «Falls eines meiner Opfer ein Organ braucht, spende ich es.»

Die Staatsanwaltschaft bleibt hart. Sie fordert 18 Jahre unbedingt für Gökhan G. und 15 Jahre für seine Frau und Gehilfin Ilona. Das Urteil folgt in den nächsten Tagen. 

* Namen der Redaktion bekannt

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