Die blitzreichen Gewitter entluden sich gestern Abend und in der Nacht im Berner Oberland und zogen via zentrales Mittelland bis nach Süddeutschland, wie MeteoNews mitteilte. Auch das Tessin kam nicht ungeschoren davon. An einigen Stellen fielen innerhalb kürzester Zeit zwischen 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter, vereinzelt hagelte es und stürmte heftig.
Das Ausmass der Schäden wird erst heute Morgen richtig ersichtlich. In der Stadt Luzern und in der Vorortsgemeinde Malters wurden Strassen überflutet, Keller überschwemmt und Bäume beschädigt. Die Polizei zählte rund 50 Einsätze, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Ein BLICK-Leserreporter berichtet gar von Strassenbelägen, welche durch die Wassermassen aufgerissen und beschädigt wurden.
Auf Twitter wurden Bilder und Videos verbreitet, die starken Regen und unter Wasser gesetzte Strassen zeigten. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Luzerner Polizei aber niemand.
Openair-Abbruch in Rapperswil
In Rapperswil im Kanton St. Gallen musste eine Openair-Kinovorstellung auf dem Hauptplatz abgebrochen werden. Nach Angaben der «Südostschweiz» knickte am späten Abend eine Sturmböe die aufblasbare Leinwand um. In Jonschwil SG entdeckte eine 60-jährige Frau zudem, wie ihr Auto fast komplett von einem umgestürzten Baum zugedeckt worden war. Zum Glück blieb es auch dort nur bei Sachschaden in der Höhe von mehreren Tausend Fraunken.
Und auch im Kanton Zürich zählte die Polizei rund 30 Notrufe aufgrund des starken Sommergewitters. Die Gründe dafür waren meist durch Blitzeinschläge ausgelöste Alarmanlagen sowie umgestürzte Bäume und Äste auf den Strassen. Die A52 Richtung Zürcher Oberland wurde nach Mitternacht bis Sonntagmorgen zirka 5.30 Uhr für Aufräumarbeiten durch den Strassenunterhaltsdienst gesperrt, wie es in einer Mitteilung heisst. Personen seien aber auch in Zürich keine zu Schaden gekommen.
Für filmreife Szenen sorgte das Gewitter in Bremgarten AG. Dort schlug ein Blitz in die Fahrleitung der Bremgarten-Dietikon-Bahn ein. In der Folge sprühte es Funken und ein Feuerball erleuchtete das Quartier. «Fast eine halbe Minute lang war ein grosser Lichtbogen zu sehen», sagt ein Anwohner gegenüber BLICK. Die Kantonspolizei Aargau bestätigt den Zwischenfall. Von grösseren Verzögerungen oder Ausfällen habe man aber keine Kenntnis, heisst es auf Anfrage. (cat/SDA)