Die Forderungen des Frauenstreiks vom vergangenen Jahr hätten nichts von ihrer Aktualität eingebüsst, schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in einer Mitteilung vom Sonntag. Frauen seien im Erwerbsleben immer noch konfrontiert mit Lohndiskriminierung und Sexismus, mit gläsernen Decken und prekären Arbeitsbedingungen.
Der SGB erinnerte daran, dass nach wie vor viele Frauen auf einen Teil ihres Erwerbseinkommens verzichteten, um sich unbezahlt um Kinder und Angehörige zu kümmern. Der Preis dafür seien Einkommen und Altersrenten, die keine Existenz sichern könnten.
Um die Situation von Frauen im Alter zu verbessern und die Rentenlücke zu schliessen, haben die Gewerkschaften in der vergangenen Woche die Initiative für eine 13. AHV-Rente lanciert.
Demonstrationen in verschiedenen Städten
Bereits am Samstagnachmittag hatten in Zürich trotz bundesrätlichem Veranstaltungsverbot Frauen für ihre Anliegen demonstriert. Die Stadtpolizei tolerierte den unbewilligten Umzug, weil er friedlich begonnen hatte. Später gab es aber doch noch Zwischenfälle.
Die Frauen demonstrierten auf ihrem Marsch durch die Innenstadt gegen Gewalt, Sexismus und die Abwertung ihrer Arbeit. Sie forderten die gleiche gesellschaftliche Wertschätzung und Entlöhnung für ihre bezahlte und unbezahlte Arbeit, wie Männer diese erhalten. Zur alljährlich vor dem Internationalen Frauentag stattfindenden Demo hatte das Frauenbündnis Zürich aufgerufen.
Am Sonntag sind weitere Demonstrationen in Schweizer Städten, so auch in Bern, Zürich, Lausanne und Genf vorgesehen. (SDA)