BLICK: Hat die weibliche Jungfräulichkeit noch den gleichen Stellenwert wie früher?
Caroline Fux: Die Forderungen nach Jungfräulichkeit war und ist ein Mittel, um die Sexualität der Frau zu unterdrücken und abzuwerten. Das Signal ist: Wer Sex gehabt hat, ist weniger wert.
Was sagt es über die heutige Gesellschaft aus, wenn Frauen mit ihrer Jungfräulichkeit Geld verdienen können?
Es sagt weniger etwas über die Gesellschaft als Ganzes aus als über gewisse Vertreter dieser Gesellschaft. Nüchtern betrachtet heisst es, dass es Menschen gibt, die bereit sind, für so ein Erlebnis Geld zu bezahlen und dass es Menschen gibt, die es anbieten.
Wer mit 20 Jahren noch Jungfrau ist, wird schräg angeschaut, sagt Amanda. Warum ist das so?
Weil Wissen fehlt. Es gibt viele Männer und Frauen, die mit 20 Jahren ihr erstes Mal noch nicht hatten. Nicht wenige erleben es sogar viele Jahre später. Leider ist das weder diesen Personen, noch den anderen bewusst. Und deshalb entsteht die Idee, dass es nicht normal ist, wenn das erste Mal mit 20 oder sogar deutlich später passiert.
Und wie sollte man reagieren, wenn jemand seltsam reagiert?
Primär sollte es darum gehen, was für einen selbst stimmt. Und welche Umstände man sich für sein erstes Mal wünscht. Wenn man die eigenen Handlungen primär daran orientiert, was andere denken, dann ist das heikel.
Bei Amanda überprüft ein Arzt, ob sie noch Jungfrau ist. Sind solche Tests zuverlässig?
Falls es darum geht, zu schauen, ob der Hymen, also das Jungfernhäutchen, noch intakt ist, so wäre die Vorgehensweise höchst zweifelhaft. Es ist nämlich nicht möglich, am Zustand des Hymens zweifelsfrei zu erkennen, ob jemand Geschlechtsverkehr hatte oder nicht.
Was passiert mit einer jungen Frau, die ihre Jungfräulichkeit verkauft? Wenn sie weiss, dass sie ihr erstes Mal quasi als Prostituierte hatte.
Man kann für so etwas keine Vorhersage machen. Deshalb ist der Fokus auf das Jetzt wichtig und darauf, wie man an etwas herangeht. Sollte sie die Tatsache, dass sie noch nie Sex gehabt hat, als etwas eher Lästiges empfinden, und dann geht durch die Medien, dass sich damit angeblich viel Geld machen lässt, dann wirkt das natürlich verführerisch. Und offenbar sind auch noch Geldsorgen ein grosses Motiv. Der grosse Profiteur ist wohl so oder so ihre Agentur.
Müsste man die junge Frau schützen?
Wie sollte das funktionieren? Sie ist eine mündige Person. Und als solche hat sie ein Recht darauf, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch dann, wenn dieser Weg riskant ist und ein grosses Schadenspotenzial hat.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen