BLICK-Serie 5. Teil: Zwei Pornostars über Sex und Jugendschutz
«Klärt eure Kinder sehr früh auf!»

Sie nennen sich Josy Black und Maria-Mia. Ihren richtigen Namen behalten sie für sich. Nicht so ihr Gesicht – beide sind einverstanden, dass ihr Porträtfoto veröffentlicht wird. Sie sind Profis im Pornogeschäft: Maria-Mia als Schauspielerin und Produzentin, Josy Black als Schauspielerin.
Publiziert: 13.03.2014 um 20:56 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:37 Uhr
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Josy Black.
Von Walter Keller

BLICK: Wo sind Sie geboren?
Josy Black:
In Kamerun. Mit sieben Jahren kam ich nach Deutschland, und seit einem Jahr lebe ich in der Schweiz.

Sie sind Porno-Schauspielerin.
Ja, seit September 2013. Ich bin zeigefreudig und habe viel Spass am Sex.

Welche Art Pornos drehen Sie?
Ich bin sehr vielseitig. Ich drehe Analszenen und auch Doppelpene­trationsszenen mit zwei Männern gern. Sehr toll!

Wohin geht der Trend bei den Pornos?
Was sich verändert hat: Die Verbraucher wollen mehr Extreme sehen. Der einfache Sex ist nicht mehr wirklich interessant.

Hat sich die Szene insgesamt verändert?
Die Szene hat sich mit dem Internet sehr gewandelt. DVD verkaufen sich weniger. Mit dem Handy hat es sich so verändert, dass man schnell online Pornos abrufen kann.

Wie viel verdienen Sie pro Pornofilm?
Es wird pro Szene bezahlt, und es kommt darauf an, was man alles macht. Eine einfache Szene bringt 400 Euro. Anal 500 Euro. Und so geht es dann weiter aufwärts.

Haben Sie Kinder?
Nein, aber später bestimmt!

Was denken Sie über den freien Zugang von Kindern zu Pornos?
Ich denke, dass Kinder noch keine Pornos schauen sollten. Es prägt ihre sexuelle Entwicklung stark. Und kann zu einer Vorstellung von Sex führen, die nicht wirklich so ist. Kinder denken dann, dass es wohl so sein muss – obwohl vieles einfach nur geschauspielert ist!

Angenommen, Sie hätten Kinder – wäre es Ihnen egal, wenn diese Pornos runterladen würden?
Nein. Ich würde als Mutter mein Bestes geben, um es zu verhindern und auch aufzuklären. Denn das ist ein sehr grosses Problem. Der Schutz von Kindern vor Pornos ist sehr wichtig. Pornos verändern die Wahrnehmung darüber, was richtig und was falsch ist. Ich finde: Eltern, klärt eure Kinder sehr früh auf! Dann ist schon der erste Schritt ­getan, um zu verstehen, dass das, was in den Pornos geschieht, nicht immer echt und nicht immer das Richtige ist.

BLICK: Wo leben Sie?
Maria-Mia:
Ich bin in Berlin geboren, ich wohne hier und bleibe hier.

Sie spielen in Pornos mit.
Neugierde und Lust am Sex brachten mich dazu, mich zu bewerben und in die Materie reinzuschnuppern. Seit 2007 drehe ich mit meinem festen Partner und ab und zu mal mit Freundinnen für meine Internetseite und diverse Internetportale. Für mich ist es prickelnd, mit der Kamera zu spielen oder mich dem User vor der Webcam zu präsentieren.

Welche Art Pornos drehen Sie?
Zum einen drehe ich meine privaten Fantasien. Dazu gehört Sex in der Öffentlichkeit, an geheimen Orten, Rollenspiele. Oder ich lebe meine Fetische aus – Nylon, Heels, Lack – und verführe mit Dirty Talk und heisser Wäsche. Auch meine dominante Seite lebe ich aus und spiele mit devoten Herren. Ab und zu drehe ich auch mal Wunschvideos, mit dem Vorbehalt, dass ich darauf auch Lust habe.

Was sind die neusten Trends?
Der Trend ging in den letzten Jahren zum Amateurfilm. Einfach gedrehte Sexclips, ohne viel oder gar keinen Geldeinsatz, mit der eigenen kleinen Kamera gedreht.

Haben sich Pornofilme durch die Smartphones verändert?
Die Möglichkeit, Filme überall und zu jeder Zeit sehen zu können, hat einiges verändert. Auch wenn der Smartphone-Markt speziell im Erotik- und Pornobereich noch überschaubar ist. Die meisten wollen beim Onanieren nicht gleich in der Bahn oder bei Freunden auf dem Sofa sitzen.

Wie ist die Bezahlung?
Standard ist 400 Euro, Männer bekommen 250. Tagesgagen liegen zwischen 500 und 700 Euro.

Haben Sie Kinder?
Ja, eine Tochter.

Was denken Sie über den freien Zugang von Kindern zu Pornos?
Davon halte ich gar nichts. Porno ist und bleibt ab 18 beziehungsweise ab 21 erlaubt, und das ist auch gut so. Jugendschutz ist für mich als Mutter natürlich ein grosses Thema. Wir seriösen Betreiber von Internetseiten tun schon sehr viel, um Kinder fernzuhalten. Unsere Regierung sollte aber aufhören, immer nur die eine Seite zu verurteilen. Wo bitte sind denn die Eltern der Kinder?

Wieso die Eltern?
Sie müssen mehr Verantwortung zeigen. Sie haben Sorge zu tragen, dass ihre Kinder keine jugendgefährdenden Dinge zu sehen bekommen.

Und das genügt?
Man könnte gemeinsam mit allen Entwicklern Regelungen finden, dass der Jugendschutz von vornherein im System eingebaut ist. Wer ihn ausschalten will, muss ihn bewusst deaktivieren. Vielleicht wäre das sogar mit einem PIN umsetzbar. Beim Kauf eines Smartphones erhalten ihn nur Volljährige. Hat ein Kind den Schutz aus­geschaltet, muss es den PIN von einem Erwachsenen erhalten haben. Und diesen kann man zur Verantwortung ziehen. Und warum nicht spezielle Kinder-PC oder -Telefone? Die Technik ist doch weit genug.

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