Die Lügengeschichte von Tanja S.* (28) nimmt kein Ende. Anfang Woche wandte sich Flüchtling Monir Khan (20) an BLICK. Weil er seine Ausschaffung befürchtet, entschied er sich, seinen Fall öffentlich zu machen. Denn: Die Asylbetreuerin in seiner Schaffhauser Wohngemeinde hatte ihn wegen einer Ohrfeige, Nötigung und Belästigungen angezeigt. Er sagt: «Wir waren ein Paar und haben uns geliebt!» Nun droht ihm ein Gerichtsprozess.
Die Situation eskaliert, als Khan in eine andere Unterkunft wechseln muss. Der in Liebesdingen völlig unerfahrene Khan ruft ständig an, zwingt die Betreuerin zu Treffen: «Sie war mein Ein und Alles. Ich wusste nicht, was Sache ist!» BLICK weiss: S. blockiert den drängenden Flüchtling auf ihrem Handy nicht. Im Gegenteil, sie macht ihm immer wieder neue Hoffnungen.
Die Lügengeschichte der Tanja S.
Als BLICK Tanja S. zur Rede stellen will, bestreitet sie, überhaupt eine Liebschaft gehabt zu haben. Die als Gemeindeschreiberin tätige Frau fährt eine Armada an Unterstützern auf. Der Gemeindepräsident, zwei Gemeinderäte, ihre eigene Stellvertreterin und ein Krisen-Coach versuchen bei einem Treffen, die Wahrheit zu verdrehen. S. hat ihr Amt als Flüchtlingsbetreuerin zwar unterdessen abgegeben, bekräftigt aber: «Ich habe mich jederzeit professionell verhalten!» Gestern entlarvt BLICK dies als dreiste Lüge. In ihrer polizeilichen Einvernahme hatte sie ausgesagt, in einer Partnerschaft mit dem Flüchtling gewesen zu sein.
Danach krebsen S. und ihre Gemeinde zurück. «Ich hatte einfach Angst um meinen Job, deshalb habe ich gelogen», rechtfertigt sich S. gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten». Bei derselben Gelegenheit räumt sie ein, Sex mit Khan gehabt zu haben. Die «überraschten» Politiker treffen sich deswegen zu einer Krisensitzung. Zusammengefasst: Personelle Konsequenzen gäbe es vorerst keine, man wolle die Sache aufarbeiten. Trotzdem werden bereits Schlüsse gezogen: Ein Gemeinderat lässt sich im Lokalblatt zitieren: «Sie hat mir gegenüber glaubhaft versichert, dass sie die Affäre mit dem Mann erst angefangen hat, nachdem dieser nicht mehr in unserer Gemeinde wohnte!» BLICK erhält eine schriftliche Mitteilung des Gemeinderats mit ähnlichem Inhalt. Das ist von zentraler Bedeutung: Die Affäre wäre weniger heikel, wenn Tanja S. nicht mehr die Betreuerin ihres Lovers gewesen wäre.
Die Politiker kaufen ihr eine weitere Lüge ab
Aber ist dem wirklich so? Wann waren die beiden zusammen? S. beantwortet dies in ihrer polizeilichen Befragung mit: «Mitte Mai 2016 oder Anfang Juni 2016.» Drei Wochen soll die Liebschaft gedauert haben. Die Verlegung von Monir Khan fand aber nachweislich erst am 5. Juli 2016 statt! Sie war also sehr wohl mit ihm zusammen, als dieser noch in der Gemeinde war. Dies belegt eine Prüfung des Stammdatenblatts von Khan, wo dessen Aufenthaltsorte aufgeführt sind. Tanja S. ist somit ein weiteres Mal der Lüge überführt – und ihre Gemeinde spielt dieses bizarre Spiel mit. Wieder verbreitet sie falsche Behauptungen als Tatsache.
Brisant: Der Wohnortwechsel des Flüchtlings soll wegen eines gewalttätigen Zwischenfalls stattgefunden haben. BLICK-Recherchen zeigen: Es dürfte um den 22. Juni 2016 herum passiert sein. Khan bestreitet eine Gewalttat. Und auch freiwillige Helfer in der Unterkunft haben den Verdacht, dass der Zwischenfall gar inszeniert worden sein könnte. Tanja S. dürfte auf jeden Fall nicht unglücklich gewesen sein, dass ihr Ex aus der von ihr geführten Unterkunft verschwindet. Sowohl die Gemeinde als auch die Lügen-Betreuerin waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
*Name von der Redaktion geändert
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Kommentar von Andreas Dietrich, Chefredaktor
Über persönliches Fehlverhalten sollte man milde urteilen, das kann jedem und jeder passieren. Das Wohlwollen muss man aber arg strapazieren, wenn man über die Grenzüberschreitungen der Gemeindeschreiberin hinwegsehen will: ein Sex- und Liebesverhältnis mit einem Flüchtling, den sie betreut. Und der von ihr, wie sie selber sagt, «psychisch wahrscheinlich abhängig» ist.
Spätestens jetzt hört die Nachsicht auf. Es geht nun auch um egoistisches Lügen einer öffentlichen Angestellten in einer Sache von öffentlichem Interesse – und Behördenversagen.
Als im Dorf Gerüchte über das heikle Verhältnis die Runde machen, streitet die Gemeindeschreiberin alles ab. Als das Geraune unüberhörbar wird, gibt sie ihre Nebentätigkeit auf, um ihren Kopf zu retten. Und sie zeigt den Ex-Lover an. Im Bewusstsein, dass ihm das im Asylverfahren schaden wird.
Dann macht sich BLICK hinter die Affäre – und die Frau spielt die Sache herunter, zusammen mit ihren Vorgesetzten. Erst als die Beweise erdrückend sind, gibt sie ihre Lügen zu. Und lügt gleich weiter. Heute entlarvt BLICK sie abermals.
Wir reden hier von einer Gemeindeschreiberin, einer Vertrauensperson. Entweder hat sie durch ihr Abstreiten und ihre Ausflüchte das Vertrauen ihres Arbeitgebers wiederholt und massiv missbraucht, tanzt den Gemeinderäten auf der Nase herum, lässt diese Falschnachrichten verbreiten. Dann fragt man sich, warum eine solcherart vorgeführte Behörde an dieser Amtsperson festhält.
Oder Vorgesetzte wussten gar um die Lügen und helfen mit, die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen. Um diese auch für sie bedrohliche Affäre zu vertuschen. Dann fragt man sich, wie die Bevölkerung ihren Gemeindevertretern noch glauben soll.
In beiden Fällen wäre es an der Gemeinde, endlich reinen Tisch zu machen. Nach dem bisherigen Verhalten der Betroffenen ist das ein naiver Wunsch. Lügen haben kurze Beine – im Schaffhausischen aber keine Konsequenzen. Bisher.
Kommentar von Andreas Dietrich, Chefredaktor
Über persönliches Fehlverhalten sollte man milde urteilen, das kann jedem und jeder passieren. Das Wohlwollen muss man aber arg strapazieren, wenn man über die Grenzüberschreitungen der Gemeindeschreiberin hinwegsehen will: ein Sex- und Liebesverhältnis mit einem Flüchtling, den sie betreut. Und der von ihr, wie sie selber sagt, «psychisch wahrscheinlich abhängig» ist.
Spätestens jetzt hört die Nachsicht auf. Es geht nun auch um egoistisches Lügen einer öffentlichen Angestellten in einer Sache von öffentlichem Interesse – und Behördenversagen.
Als im Dorf Gerüchte über das heikle Verhältnis die Runde machen, streitet die Gemeindeschreiberin alles ab. Als das Geraune unüberhörbar wird, gibt sie ihre Nebentätigkeit auf, um ihren Kopf zu retten. Und sie zeigt den Ex-Lover an. Im Bewusstsein, dass ihm das im Asylverfahren schaden wird.
Dann macht sich BLICK hinter die Affäre – und die Frau spielt die Sache herunter, zusammen mit ihren Vorgesetzten. Erst als die Beweise erdrückend sind, gibt sie ihre Lügen zu. Und lügt gleich weiter. Heute entlarvt BLICK sie abermals.
Wir reden hier von einer Gemeindeschreiberin, einer Vertrauensperson. Entweder hat sie durch ihr Abstreiten und ihre Ausflüchte das Vertrauen ihres Arbeitgebers wiederholt und massiv missbraucht, tanzt den Gemeinderäten auf der Nase herum, lässt diese Falschnachrichten verbreiten. Dann fragt man sich, warum eine solcherart vorgeführte Behörde an dieser Amtsperson festhält.
Oder Vorgesetzte wussten gar um die Lügen und helfen mit, die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen. Um diese auch für sie bedrohliche Affäre zu vertuschen. Dann fragt man sich, wie die Bevölkerung ihren Gemeindevertretern noch glauben soll.
In beiden Fällen wäre es an der Gemeinde, endlich reinen Tisch zu machen. Nach dem bisherigen Verhalten der Betroffenen ist das ein naiver Wunsch. Lügen haben kurze Beine – im Schaffhausischen aber keine Konsequenzen. Bisher.