Blick.ch-Leser zu den Balkan-Machos
«Unsere Tochter musste die Schule wechseln»

Die Debatte um Mädchen, die von ihren Schulkollegen belästigt werden, bewegt die Schweiz. Auf Blick.ch berichten Leser von eigenen Erfahrungen und fordern mehr Härte gegenüber brutalen und primitiven Jungs. Doch nicht alle sehen das Problem nur bei den Balkan-Machos.
Publiziert: 23.03.2015 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:53 Uhr

Das Thema wühlt auf: Jugendliche, die keinen Respekt vor Frauen haben und ihre Mitschülerinnen erniedrigen und beschimpfen. Viele davon kommen laut einem Artikel der Sonntagszeitung ursprünglich vom Balkan.

Diese Balkan-Machos führten auf Blick.ch zu einer emotionalen Debatte. Einige erzählten von ähnlichen Erfahrungen.

So berichtet ein besorgter Vater: «Meine 12-jährige Tochter hat von einem gleichaltrigen Kosovaren ein paar Sprachmitteilungen erhalten. Diese Mitteilungen sind so eklig, dass der Lehrer sie gar nicht bis zum Schluss hören mochte. Der Junge beleidigte meine Tochter mit den übelsten Sex-Ausdrücken. Wie kann ein 12 Jahre altes Kind solche Sachen sagen?»

«Es ist schrecklich so etwas anhören zu müssen»

Eine Mutter schreibt: «Als unsere Tochter in der 4. Klasse war, musste sie die Klasse wechseln, wegen zwei Albanern in der Schule. Einer von denen schrieb, dass er sie zu Tode ficken würde. Mich bezeichnete er ebenfalls als Nutte und drohte, dass er mit seinen Cousins kommen und mich umlegen werde, wenn ich etwas sage.» Die Schule habe dies alles als dummes Geschwätz runtergespielt und nichts unternommen. «Es ist schrecklich, wenn man solche Sachen über die eigene erst 11 Jahre alte Tochter anhören muss.»

Doch auch noch jüngere Kinder bleiben nicht vor solchen Erniedrigungen verschont. Ein Grossvater schreibt: «Meine 6 Jahre alte Enkelin wird von einem solchen 8-jährigen Jungen täglich mit den Worten ‹Ich mach dich kaputt, ich bring dich um› bedroht. Die Kleine schläft nachts fast nicht mehr und hat Alpträume. Die Lehrerin hat versucht, mit den Eltern des Jungen zu sprechen, doch die sagen bloss, ihr Sohn mache so etwas nicht.»

Härter Durchgreifen

Doch was kann man dagegen unternehmen? Viele Blick.ch-Leser fordern harte Strafen bis hin zur Ausschaffung. «Solche Schüler, hauptsächlich mit Migrationshintergrund, müssen verwarnt werden, dass die Schule diesen Umgang nicht akzeptiert. Sonst muss durchgegriffen werden, die Schüler fliegen aus der Schule», schreibt Regula Hiltebrand aus Au ZH.

Viele orten das grosse Problem im Elternhaus. «Zuerst muss man den Vätern vom Balkan sagen, bei uns hat jeder das gleiche Recht. Mann oder Frau. Wir haben immer Kindergärtler und Schulklassen auf Ausflügen begleitet, und haben immer gemerkt, dass die männlichen Teilnehmer aus dem ehemaligen Jugoslawien meinte, die Frau hat eh nichts zu sagen. Den Frauen mit solchen Männern sage ich nur, steht selber auf die Füsse und wehrt euch», schreibt Guido Frei.

Sogar Politiker sagen «Luder»

Es gibt aber auch Stimmen, die das Verhalten der jungen Machos auch als Ergebnis der generellen gesellschaftlichen Entwicklung sehen. «Wenn sogar Politiker einander Dinge austeilen wie ‹ausgekochtes Luder› und das in der Öffentlichkeit, was erwarten wir dann von den Jugendlichen? Unsere Jugendlichen sind nur der Spiegel dessen, was offenbar heute zum ‹guten Ton› gehört», schreibt der Leser Bill Cheswick.

S. Keller bläst ins selbe Horn: «Dieser Artikel erstaunt nicht, wenn ich bloss die Unterhaltungsindustrie anschaue. In dem hochgejubelten Formaten wie ‹Game of Thrones› sind Vergewaltigungen, Frauenverachtung, Demütigungen usw. normal. Die Jungen brauchen Vorbilder und ein passendes Umfeld. Leider fehlt es an beiden.»

Während sich die meisten Leser empören, gibt es auch solche, die darin gar kein neues Phänomen sehen. Carina Schnierle hat schon früher schlimme Erfahrungen gemacht: «Genau dies habe ich in den 80-Jahren in Schwarzenburg erlebt. Da sprangen die einheimischen Buben auf mich, ich wurde ständig betatscht, gedemütigt, nur weil ich mit 11 Jahren einfach eine weibliche Figur hatte! Das waren alles Schweizer!»

Schweizer sind nicht besser

Sie ist nicht die einzige, die sich dagegen wehrt, dass bloss Jungs aus dem Balkan Probleme machen würden. «Das Problem besteht nicht nur bei ‹Balkanjugendlichen». Grundsätzlich ist zu beobachten, dass sich bei vielen, aber längst nicht allen, Jugendlichen ein respektloser Umgangston eingeschlichen hat», schreibt Karl Haller und Theo Reiser meint: «Wer die Leute kennt, weiss dass gerade ihnen die Familie alles bedeutet und sie ihre Eltern und Mütter über alles stellen. Natürlich gibt es schlecht gebildete Unterschichtige, und die benehmen sich leider wie viele andere auch, derb und unmöglich. Damit aber eine ganze Nation oder Rasse in einen Topf zu werfen und ihnen gleichsam dasselbe vorzuwerfen, ist wohl das Unmöglichste überhaupt.»

Dieser Meinung ist auch ein 17-jähriger User: «Es ist traurig zu sehen, dass die Abstammung immer eine Rolle spielt. Ich bin selber 17 und komme aus Serbien. Ich bin von klein auf erzogen worden, dass ich meine Mutter und meine Schwester und alle Frauen respektieren muss. Mein Vater lehrt mich nicht, dass nur Frauen putzen müssen und weitere extrem dumme Sprüche, er lehrt mich sogar das Gegenteil! Ich muss im Haushalt genau so viel anpacken wie alle andere. Also das Problem ist nicht Abstammung sondern die Erziehung!» (sas)

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