Noch zehn Sekunden! Alle gehen in Deckung, runter auf die Knie. Die Hände an die Ohren drücken, einige tragen Ohrstöpsel. «Mund auf», ruft einer. «Wegen der Druckwelle.» Nichts passiert, die Zeit steht still. Dann knallt es! Der Boden zittert, eine Schneefontäne schiesst hoch, Pulvergeruch zieht durch die kalte Luft. Sprengung geglückt, das Loch im Schnee wird begutachtet. «Ich dachte nur, weg mit dem Zeug», sagt Skipatrouilleur Pascal Zürcher (24) aus Adelboden BE über seine erste Sprengladung. «Ich hatte Respekt, aber keine Angst. Und es war ein voller Erfolg.»
Der Kurs dauert 5 Tage
Lawinensprengkurs im Gebiet Grossboden, hoch über Andermatt UR: Zwei Frauen und 30 Männer gehören zu jenen Helden, die sich jeden Winter in Gefahr bringen. Für unsere Sicherheit in den Bergen. Die Patrouilleure kommen aus der ganzen Schweiz. Die meisten aus Skigebieten, andere arbeiten für Gemeinden, den Kanton oder eine Bahn. Fünf Tage dauert die Ausbildung durch die Experten des Verbandes Seilbahnen Schweiz (SBS).
«Wenn der Kurs fertig ist, sind sie trotzdem noch Anfänger», sagt Kursleiter Ueli Frutiger (62). Er ist SBS-Experte für Pistensicherheit und bringt jahrzehntelange Erfahrung als Pisten- und Rettungschef mit. «Den Schnee muss man kennen», sagt er. «Das braucht viel Zeit.»
Gewusst wie
Theorie am Fuss des Oberalppasses: Sprengstoffgesetz, Materialkenntnisse, Umgang mit Sprengmitteln. Jacken hängen an den Stühlen, Mützen liegen auf den Tischen. Darauf Embleme von Engelberg OW, Arosa GR, Zermatt VS, Davos Klosters GR, Disentis GR. Einige Orte haben feste Anlagen für die Lawinensprengungen, die per Computer bedient werden. An anderen wird die Ladung aus dem Heli abgeworfen. Und es gibt Handsprengungen.
Die Sicherheit muss gewährleistet sein
Der Schutz vor dem weissen Tod ist keine einfache Sache. «Das Skigebiet soll aus kommerziellen Gründen offen sein», sagt Experte Frutiger, «gleichzeitig muss die Sicherheit gewährleistet werden. Das ist ein Spannungsfeld.» Ein Lawinenverantwortlicher dürfe sich diesem Druck nicht beugen. Konzentriert verbinden die Teilnehmer Ladungen, bringen Zündschnüre an. Die kleineren Pakete sind 1,5 Kilogramm schwer, andere wiegen 7,5 Kilo. Viele haben zum ersten Mal Sprengstoff in der Hand. Ende Woche treten sie zur Prüfung an. Ziel ist der Eidgenössische Sprengausweis zur künstlichen Auslösung von Lawinen. Patrouilleur Pascal Zürcher: «Wir wollen den Schnee von den Hängen bringen, für unsere Gäste. Das ist eine Aufgabe mit grosser Verantwortung.»
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