Bildung
Rekord an Studienanmeldungen im Jubiläumsjahr der PH Bern

Die Pädagogische Hochschule (PH) Bern hat im 20. Jahr ihres Bestehens eine Rekordzahl an Studienanmeldungen verzeichnet. Um zukunftsfähig zu bleiben, stellten die Verantwortlichen ausserdem ihre neuen Leitprinzipien für die kommenden Jahre vor.
Publiziert: 12:14 Uhr
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Aktualisiert: 13:05 Uhr
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Foto: PETER KLAUNZER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

1060 Neueinschreibungen im laufenden Jahr und auch die 766 Abschlüsse 2024 setzten die Rekordmarke, sagte Rektor Martin Schäfer vor den Medien am Donnerstag.

Gegründet wurde die PH Bern vor 20 Jahren am 1. September 2005. Damals betrug die Zahl der Studierenden noch 1800, heute sind es rund 3200 Studierende. Seither habe sich einiges getan, so Schäfer. Die Studierenden seien zwischen 19 und 60 Jahre alt und nicht mehr nur frische Abgänger des Gymnasiums. Auch seien heute mehr Ressourcen für die Forschung verfügbar.

Für die Jahre 2026 bis 2033 stellte die PH Bern im Rahmen des Medienanlasses an der Schule Spitalacker/Breitenrain ihre neue strategische Ausrichtung vor. Die PH will sich nach den drei Leitprinzipien Offenheit, Lernorientierung und Gemeinschaftlichkeit weiterentwickeln. Es gehe darum, offen zu sein für neue Wege und sich von einer Vorstellung zu lösen, wie eine Schule funktionieren soll. Auch gehe es nur, wenn sich alle gemeinsam dazu bereit erklären, zu lernen. So müsse auch die Politik ihren Teil dazu beitragen, sagte Schäfer.

Hintergrund für die neuen Leitprinzipien sei, dass Vorhersagen über die Welt in zehn oder zwanzig Jahren immer schwieriger werden. Kritisches Denken, Problemlösen und soziale Kompetenzen rücken vermehrt ins Zentrum, hiess es weiter. Es gehe darum, Lehrpersonen zu befähigen, Kinder und Jugendliche auf eine Gesellschaft vorzubereiten, die von Diversität, Digitalität und Nachhaltigkeit geprägt ist.

An der PH Bern würden 72 Prozent der rund 3200 Studierenden zugleich an Schulen unterrichten. Dank flexiblen Studienangeboten, individuell gestalteten Praktika und persönlichen Beratungen liesse sich beides miteinander verbinden, sagte Schäfer.

Für eine praxisnahe Ausbildung arbeiten die Institute der PH Bern eng mit Kindergärten oder Schulen zusammen, die das Interesse an der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen oder Heilpädagoginnen und -pädagogen teilen. Eine der Partnerschulen in der Stadt Bern ist seit 2019 das Schulhaus Spitalacker/Breitenrain mit seinen rund 600 Schülerinnen und Schülern, sagte Christian Stauffer, Co-Schulleiter 5. bis 9. Klassen.

Die modernen Räumlichkeiten seien auf die Kinder und ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Die Kinder sollen nicht nur von Lehrpersonen lernen, sondern auch voneinander. So gibt es zum Beispiel Vorhänge in den Gängen für das Erschaffen neuer Räume oder an die Klassenzimmer angrenzende Ausweichzimmer mit flexiblen Wänden, um diese grösser oder kleiner zu machen.

Ein weiteres Beispiel für eine zukunftsfähige Schule sind die Blockzeiten. Im Schulhaus Spitalacker/Breitenrain haben alle Kinder am Morgen von 8 bis 12.15 Uhr fünf Lektionen, so Stauffer. Die harmonisierten Schulzeiten kommen dem Biorhythmus der Jugendlichen entgegen und erleichtern den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit. Die kürzeren Unterrichtsnachmittage würden auch mehr Freiräume für Freizeitaktivitäten und Hobbys schaffen.

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