Bewilligung vom Bund
Selbstfahrende Autos erstmals im Zürcher Furttal unterwegs

Der Bund hat die Bewilligung für selbstfahrende Autos im Furttal erteilt. Vorerst sitzt aber noch ein Fahrer zur Sicherheit am Steuer. Die Fahrzeuge sollen die lokale Mobilität verbessern.
Publiziert: 11:13 Uhr
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Foto: MICHAEL BUHOLZER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

«Da kommt jetzt etwas neues, das ist ein besonderer Tag für die Mobilität der Zukunft», sagte die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) am Donnerstag vor den Medien in Otelfingen. Ihr Aargauer Amtskollege Stephan Attiger (FDP) sah die selbstfahrenden Fahrzeuge als Chance für ländliche Kantone.

Wie Matthias Rödter, Präsident von Swiss Transit Lab sagte, erkannte die Technologie bei Tests auf Privatgelände auch kleine Objekte wie Bälle, die auf die Strasse sprangen. Die Technologie wird schon länger international eingesetzt. Am Donnerstag fuhren die Autos bereits im regulären Verkehr auf den Strassen von Otelfingen.

Trainingsfahrten auf den Strassen

Nicolas Germanier, Leiter Regionalverkehr SBB, sah eine grossen Wandel für die Mobilität. Den öV-Kunden würden die Fahrzeuge wertvolle Minuten bringen. «Wir schauen nicht nur auf die Schiene», meinte er. Auch Attiger betonte das. «Wir sprechen über den öffentlichen Verkehr und unten steht ein Auto, sagte er. Attiger sah das als Zeichen, die unterschiedlichen Verkehrsformen nicht gegeneinander auszuspielen.

Vorerst finden während mehrerer Wochen Trainingsfahrten auf den Strassen statt. Danach soll die Testphase ohne Sicherheitsfahrer starten. Die Pilotregion reicht von Regensdorf ZH bis Killwangen AG.

Bevölkerung darf Autos wohl 2026 nutzen

Wenn die Autos ohne Sicherheitsfahrer unterwegs sein werden, übernimmt eine zentrale Leitstelle bei Eurobus in Regensdorf mit Sicherheitsaufsicht die Fernüberwachung der Fahrzeuge. Das Bundesamt für Strassen (Astra) begleitet alle Tests eng.

Die Bevölkerung wird die selbstfahrenden Autos voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2026 nutzen können. Dann stehen vorerst drei Autos zur Verfügung, die über eine App kostenpflichtig bestellt werden können. Sie sollen etwa als Zubringer zur Bahn getestet werden.

Abholen an 460 Haltepunkten

Die Fahrzeuge sollen die Fahrgäste an einem von rund 460 Haltepunkten abholen und sie zu einem anderen Haltepunkt in der Pilotregion bringen. Diese umfasst rund 110 Kilometer. Das Angebot soll zu Beginn pro Tag einige Stunden verfügbar sein. Die Flotte soll später um Kleinbusse erweitert werden.

Am Projekt beteiligt sind die SBB, die Kantone Aargau und Zürich sowie das Swiss Transit Lab. Zürich zahlt 3,8 Millionen Franken, Aargau ab 2026 1,9 Millionen. Die SBB steuern 1 Million pro Jahr, Die maximale Projektdauer beträgt fünf Jahre.

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