Berner sind passiv
So ticken Schweizer Singles

Allein, passiv und klischeetreu: Die Schweizer Single-Welt wurde in einer Umfrage der Dating Plattform Parship durchleuchtet.
Publiziert: 30.08.2016 um 22:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:13 Uhr
Eine Studie der Datingplattform Parship zeigt Verhalten und Wünsche von Schweizer Singles auf (Symbolbild).
Foto: andresr

Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren zieht derzeit partnerlos durchs Leben. Die schweizweite Befragung von rund 500 Singles zeigte: Sie sind lasch. Obwohl sich fast 70 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen eine Partnerschaft wünschen, sucht nur knapp jeder Zehnte aktiv danach – der Rest hofft, dass das Schicksal es gut mit ihnen meint und ihnen den Traumpartner irgendwann vorbeischickt. So erstaunt es nicht, dass rund die Hälfte der Singles schon länger als drei Jahre alleinstehend ist.

Berner erfüllen das Klischee

Ganz getreu dem Vorurteil der Langsamkeit, führen hier die Berner die Rangliste an mit den meisten Langzeitsingles und der grössten Passivität: Null Prozent der Befragten sucht aktiv nach einem neuen Partner! Im Gegensatz dazu sind Zürcher am aktivsten bei der Jagd nach einem neuen Kandidaten.

Ein Drittel will gar keinen Partner

Aus der Studie spricht Resignation: Ein Drittel der Schweizer Singles sagt aus, derzeit oder sogar in Zukunft nicht auf der Suche nach einem Partner zu sein. In Bern ist es sogar fast die Hälfte! Während Männer die Schnauze voll haben von gescheiterten Beziehungen und glücklicher seien als Single, wollen Frauen schlicht keine Kompromisse mehr eingehen.

Vorurteile bestätigt: Männer sind oberflächlicher

Erscheint ein potentieller Partner auf dem Radar setzt das weibliche Geschlecht auf die traditionellen Werte wie Ehrlichkeit, Treue, Zuverlässigkeit, Humor und Empathie. Auch für Männer zählen diese Kriterien – jedoch weniger ausgeprägt.

Top Eigenschaften für die Attraktivität des Wunschpartners sind für beide Geschlechter freundliche Umgangsformen und gepflegtes Aussehen. Während bei Frauen dann Stil und Manieren, Selbstbewusstsein und Geruch folgen, orientieren sich Männer klischeegetreu an oberflächlichen Attributen: Körperbau, ein schönes Gesicht und Sex Appeal sind ausschlaggebend.

Single-Sein ist «mittlerweile akzeptierte Alternative»

«Die Umfrage zeigt einmal mehr den Wandel in der Gesellschaft und den heutigen Status der Singles», sagt Barbara Beckenbauer, die Psychologin der Datingplattform Parship. «Der Trend, über einen längeren Zeitraum nicht in einer Beziehung zu leben ist – vor allem in den Städten – eine mittlerweile akzeptierte Alternative.» (kra)

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