Berner Professor wettert gegen Familien
«Eltern sind komplett überschätzt»

Kinderlose werden in der Schweiz diskriminiert, ist der Berner Wirtschafts-Professor Peter V. Kunz überzeugt. Er wehrt sich gegen die gesellschaftliche Glorifizierung von Familien.
Publiziert: 09.02.2017 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:22 Uhr
Professor und Wirtschaftsjurist Peter Kunz, bekannt aus Auftritten bei SRF, schrieb über die Diskriminierung von Kinderlosen eine Kolumne. (Archivbild).
Foto: Marcel Bieri

Der bekannte Wirtschaftsjurist Peter V. Kunz geht in seiner Kolumne in der «Aargauer Zeitung» auf Familien los.

Sie profitierten vom Geld Kinderloser, würden durch Politik und Gesellschaft unterstützt und seien quasi automatisch gute Menschen – obwohl sie, so der Berner Professor, einen einfachen Job machten. Kunz schreibt: «Eltern sind die überschätzteste menschliche Spezies.»

«Kinder zeugen ist nicht schwer»

Kunz sieht sich als Kinderloser als Opfer der Gesellschaft, die die Familie glorifiziere. «Kinder zu zeugen und Eltern zu werden ist wahrlich nicht schwer», schreibt Kunz. «Wer kann, der kann.» Und: «Kinder stellen keine Auszeichnung und keinen Leistungsausweis dar, Eltern sind nicht besser als Nicht-Eltern.»

Obwohl die Kinder-Thematik privat sei, würden sich Staat und Politik regelmässig einmischen – meist unterstützend. Für Peter V. Kunz ein Dorn im Auge: «Als Direktbetroffener muss ich feststellen, dass wir Kinderlosen durch die Politik systematisch benachteiligt, wenn nicht sogar diskriminiert werden, ohne dass dies angeprangert würde.»

Kinderlose sind günstiger und finanzieren das Vergnügen anderer

Die Gesellschaft zeige sich unerbittlich gegenüber seiner «kleinen Minderheit». «Die impliziten, teils sogar expliziten Vorwürfe an uns Kinderlose sind unüberhörbar.» Wer keine Kinder habe, müsse sich erklären, werde bemitleidet.

Ganz abgesehen von der Diskriminierung durch Politik und Gesellschaft: Kunz nervt die Fokussierung auf den Nachwuchs. Eltern und kinderlose Menschen leben laut dem Wirtschaftjuristen «in unterschiedlichen Galaxien», besonders Jungeltern seien «kaum erträglich», weil sie nur noch die Kinder im Kopf hätten.

Für Kunz scheinen Kinderlose die besseren Menschen: «Nicht nur verursachen sie geringere Kosten, sie tragen ausserdem Lasten mit, die ihnen nicht unmittelbar von Nutzen sind.» So zum Beispiel Gemeindesteuern, die grösstenteils in Schulen investiert würden.

«An sich sollten die Kinderlosen gelobt werden, leisten sie immerhin einen nicht unwesentlichen Beitrag an ein Privatvergnügen von Dritten», schreibt Kunz - der selbst, natürlich, kinderlos ist. (kra)

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