Wieder Busse wegen Parkier-App
«Kontrolleure wissen wohl nicht, dass man per Handy bezahlen kann»

Wieder sorgen Parkier-Apps für Ärger. Diesmal erhält ein Autofahrer in Interlaken BE eine Busse, obwohl er ein Parkticket via Handy gelöst hat.
Publiziert: 09.04.2019 um 13:44 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2019 um 15:05 Uhr
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Walter Jost hat schon zum zweiten Mal eine Busse erhalten – trotz Parkticket auf der App.
Foto: zvg
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Andrea CattaniRedaktor Sport

Wenn Walter Jost in Interlaken BE auf einen Parkplatz fährt, kramt er nur noch selten Münz für ein Parkticket hervor. In der Regel löst der 61-Jährige dieses gleich via App auf dem Handy.

Doch nun hat es den Berner Oberländer schon zwei Mal erwischt: Trotz bezahltem Handy-Ticket steckte bei seinem Audi eine Busse von 40 Franken unter dem Scheibenwischer. «Langsam vermute ich, die Kontrolleure wissen gar nicht, dass man hier auch per Handy ein Parkticket kaufen kann», sagt Jost.

«Menschen machen Fehler»

In Interlaken geht aber genau das seit Ende 2017 über die Schweizer App «Sepp Parking». Statt eines Tickets, das man hinter der Windschutzscheibe hinterlegt, dient der Polizei bei den Kontrollen nun eine elektronische Meldung als Beleg. Warum kommt es aber doch immer wieder vor, dass Leute fälschlicherweise eine Busse aufgebrummt bekommen?

Hans Peter Bühlmann ist Polizeiinspektor in Interlaken. Gegenüber BLICK erklärt er: «Wie auch sonst im Leben kann es auch hier zu Fehlern von Menschen kommen.» Sowohl bei den Kontrolleuren wie auch bei den Autofahrern könne es vorkommen, dass beispielsweise das falsche Autokennzeichen eingegeben wurde. «In beiden Fällen sind wir aber kulant. Melden sich betroffene Autofahrer, könne man das Missverständnis in der Regel rasch aufklären», sagt Bühlmann.

Auch Walter Jost geht davon aus, dass er seine Parkbusse nicht bezahlen muss. «Beim ersten Mal löste sich das Problem jedenfalls, nachdem ich mich gemeldet hatte.»

In Zürich gibts gleich drei verschiedene Bezahl-Apps

Allgemein sei man in Interlaken sehr zufrieden mit den Handy-Parktickets, sagt Bühlmann. «Mittlerweile wird das Bezahlen per App von fast jedem Siebten im Ort genutzt.» Gerade auch bei den vielen Touristen aus dem Ausland, die in die Stadt kommen, komme das Angebot gut an.

Interlaken ist nicht der einzige Ort in der Schweiz, bei dem es mit den App-Parktickets noch nicht reibungslos klappt. Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein ähnlicher Fall in Aarau (BLICK berichtete). In Zürich hingegen ist die Möglichkeit, mit dem Handy ein Parkbillett zu lösen, noch relativ neu – dafür stehen den Autofahrern gleich drei verschiedene Apps zur Verfügung. Ob das die Arbeit der Verkehrsassistenten beim Kontrollieren der Tickets einfacher macht?

Liebe Leserinnen und Leser, was sind Ihre Erfahrungen mit Parking-Apps? Nutzen Sie diese? Oder bleiben Sie altmodisch beim Münz? Schrieben Sie bitte unten in die Kommentare.

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