Leservideos zeigen die Situationen am Vibez-Festival
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Besucher-Fail in Biel:Leservideos zeigen die Situationen am Vibez-Festival

Widersprüche und offene Fragen nach Vibez-Festival
Wer ist schuld am Emirates-Debakel?

Das Vibez-Festival in Biel hatte gross mit der Fluglinie Emirates als Sponsor geworben – obwohl das nicht stimmte. Der Organisator Daniel Meili schiebt die Schuld auf andere. Mit seinen Aussagen verstrickt er sich aber in Widersprüche.
Publiziert: 14.06.2019 um 17:19 Uhr
Der Organisator des Daniel Meili Vibez-Festivals nimmt in einer Medienmitteilung Stellung. Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht dabei der Streit um den angeblichen Sponsor Emirates.
Foto: Bieler Tagblatt
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Das Vibez-Festival in Biel sorgte bereits im Vorfeld für Aufsehen: Laut Veranstaltern ein dreitägiger Mega-Event mit bis zu 50'000 Besuchern – mit einem internationalen Line-up von Sean Paul bis Steve Aoki. Doch das Festival machte vor allem Schlagzeilen wegen der Tickets, die zu Schleuderpreisen angeboten wurden und wegen des angeblichen Hauptsponsors, der Fluggesellschaft Emirates.

Fast eine Woche danach drängen sich immer mehr Fragen auf: Was hatte es mit dem angeblichen Sponsor auf sich? Obwohl das Festival mit der Fluggesellschaft geworben hatte, stellte sich Ende Mai nämlich heraus, dass zwischen den beiden gar keine Partnerschaft besteht. Emirates drohte sogar mit rechtlichen Schritten, sollten diese Behauptungen nicht aufhören.

Kurz vor der Veranstaltung mussten die Betreiber alle Logos der Fluggesellschaft entfernen oder unkenntlich machen. In einer neuen Medienmitteilung zeigt der Organisator Daniel Meili völliges Verständnis am öffentlichen Interesse. Antworten zur Sponsorenfrage kann er merkwürdigerweise aber nur bedingt geben: «Ich kann mir nicht erklären, wie es so weit kommen konnte», so Meili. Auch er stehe zum jetzigen Zeitpunkt selber vor vielen Fragezeichen. 

Meili widerspricht sich selber 

Bei Fragen rund um den angeblich Sponsor Emirates verweist Meili auf die Leitung von Seamotion. Das ist der Verein, der für die Organisation und Finanzierung des Festivals verantwortlich ist. «Nur sie können den Fall klären, ich distanziere mich vom Verein und seinen Aktivitäten.» Dies obwohl Meili selbst bis kurz vor der Veranstaltung in diesem Verein war, wie es auf «Watson» heisst. Das ist aber nicht alles: Bis zum 19. März war er sogar Präsident des Vorstands – von all dem steht in der Medienmitteilung jedoch nichts. 

Zudem hatte Meili Ende Mai mitgeteilt, dass er einen direkten Draht zu Ahmad ibn Said Al Maktum habe – einem Mitglied der königlichen Familie und Vorsitzender der Emirates-Gruppe. Dass nun Seamotion die alleinige Verantwortung für den Ärger mit dem angeblichen Sponsor tragen soll, scheint deshalb widersprüchlich.

«Ich komme nie wieder hierher»

Meili teilt ausserdem mit, dass gegen die derzeitige Leitung des Vereins Seamotion bereits vor dem Open Air rechtliche Schritte seitens des Handelsgerichts eingeleitet worden seien. Die Ermittlungen würden auch in Zusammenhang mit der Nennung von Emirates als Partner stehen. Deshalb könne er dazu keine weiteren Infos geben.

Zudem werde eine neue Gesellschaft anstelle von Seamotion das Festival übernehmen. Aber auch hier hüllt sich Meili in Schweigen – wer diese Gesellschaft ist, bleibt nämlich unbeantwortet. Auf zusätzliche Fragen von BLICK in Bezug auf Emirates will Meili erst gar nicht eingehen: «Wir werden bis zur offiziellen Bekanntgabe der Austragung von 2020 keine weiteren Fragen mehr beantworten.

Denn offenbar ist das Vibez-Festival 2020 bereits in Planung. Grund: Die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher seien sehr positiv gewesen. Offenbar waren aber nicht alle vom Festival angetan. Rapper Kollegah beschwerte sich in einem Interview auf Youtube vor allem über den Backstage-Raum, vor dem ein Stromgenerator stand. «Der brummt den ganzen Tag auf 500 Dezibel», nervt er sich. Wenig später sagt er: «Ich komme nie wieder hierher.»

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