Foto: © PASCAL MORA

Wetter-Rätsel im Berner Oberland
Darum kämpft Adelboden gegen grüne Flecken im Winter

Skigebiete ächzen unter dem warmen Februar. Im Berner Oberland ist die Schneefallgrenze höher als anderswo. Adelboden kriegt bei Schneefall immer wieder Regen ab. Schuld daran ist die spezielle Lage des Gebiets.
Publiziert: 27.02.2019 um 16:46 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2019 um 09:19 Uhr
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Prekäre Schneeverhältnisse in Adelboden im Dezember 2016.
Foto: Freshfocus

Während in anderen Regionen auch die Täler unter der Schneedecke versinken, sind im Berner Oberland manchmal höchstens die Gipfel angezuckert. Hier liegt die Schneefallgrenze nämlich häufig höher als in der übrigen Schweiz.

Das hat Folgen: Zahlreiche Skigebiete in den mittleren und tieferen Lagen wie Schwanden-Sigriswil oder Aeschiried konnten den Betrieb diese Saison erst nach Neujahr aufnehmen. 

Kaltluft wird durch Südwestwinde verdrängt

Schuld daran: Die Ausrichtung der grossen Täler in dem Gebiet! Ralph Rickli, Prognostiker von Meteotest Bern, erklärt gegenüber der «Berner Zeitung»: «Hier haben grosse Täler wie etwa Saanenland und Simmental, das Frutigtal, das Lauterbrunnental oder die Achse über den Brienzersee von Interlaken nach Brienz eine Ausrichtung von Südwest nach Nordost.»

Dadurch bieten sich die Täler als Windkanäle für warme Südwest-Luft an. Die kalten Luftmassen werden rasch verdrängt. «Dies im Gegensatz zu Tälern in der Zentralschweiz und weiter östlich, die eine andere Ausrichtung haben. Dort bleibt die Kaltluft länger liegen, und die Flocken fallen tiefer hinunter», so Rickli weiter.

Schneefallgrenze 1400 Meter – in Adelboden regnets

Hinzu kommt der Föhn – der beispielsweise dem Skigebiet Adelboden zu schaffen macht. So am 1. Februar 2019. SRF Meteo vermeldete damals: «Im Westen stieg die Schneefallgrenze zeitweise auf mehr als 1400 Meter an, so fiel am Morgen in Adelboden Regen.»

Besonders mühsam ist das beim Ski-Weltcup. Obwohl der Zielhang am Chuenisbärgli über Adelboden auf fast 1300 Metern liegt, haben die Veranstalter immer wieder mit Regen zu kämpfen. Kitzbühel in den Tiroler Alpen hingegen ist meist schneesicher, obwohl das Ziel nur auf 805 Metern liegt. (hah)

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