Seit über zwei Jahren wartet der Zimmermann Michel Amacker (37) auf die Baubewilligung einer neuen Zimmerei in Turtmann VS. Am 1. Mai 2018 brannte der bisherige Betrieb des Wallisers komplett nieder. «Ziemlich sicher hat ein Kurzschluss an einer Maschine die Halle in Brand gesetzt», sagt Amacker dem «Walliser Boten».
Seither steht das Grundstück nun brach – und Amacker kurz vor dem Ruin. Das Zimmereiunternehmen mit 15 Mitarbeitern zog nach dem Feuer behelfsmässig in eine Fabrikhalle in Steg ein.
Fehlende Infrastruktur drosselt Produktion
Mittlerweile ist diese Übergangslösung aber keine mehr: «Die fehlende Infrastruktur hat zu einer deutlich gedrosselten Produktion geführt», sagt Amacker. Hinzu kommen die Mietkosten. Beschweren will sich der Zimmermann aber nicht. «Wir sind dem Vermieter dankbar, dass wir direkt nach dem Brand in seine Halle einziehen konnten», sagt er zu BLICK.
Im Sommer 2019 wollte man eigentlich die neue Halle in Turtmann beziehen. Doch diesen Plänen hat das langwierige Baubewilligungsverfahren einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Gemeinde bewilligt Bau – Kanton bremst aus
Dreimal hat Amacker ein Baugesuch eingereicht. Dreimal hat eine Nachbarin Beschwerde eingereicht. Dreimal hat die Gemeinde diese zurückgewiesen und das Gesuch gutgeheissen. Auf der kantonalen Ebene hat die Beschwerdeführerin aber jeweils Erfolg. Zudem änderte das kantonale Baugesetz, weshalb Ende 2018 ein Baustopp verhängt wurde. Seither stehen Bauteile für die neue Zimmerei ebenfalls im Provisorium.
Der dritte Bauentscheid ist nun wieder beim Kanton hängig. Dabei will Amacker nur eines: «Ich möchte endlich vorwärtsmachen.» Das jahrelange Warten habe an seinen Kräften gezehrt. «Allmählich werden auch meine finanziellen Ressourcen knapp», sagt er. Groll hegt er aber keinen.
Schliesslich gehe es um die berufliche Existenz Amackers und seiner Mitarbeiter. «Ein Ende ist aber bisher nicht in Sicht», sagt er. (szm)