Donnerstag, 12. Juni, gegen zehn Uhr: Zehn Soldaten wassern bei der Brücke Heustrich in der Nähe von Wimmis BE zwei Schlauchboote Typ M6. Die Kander fliesst ruhig in dem noch breiten Flussbett. Im ersten Boot sitzen fünf Unteroffiziere. Das erste Wehr, eine Dreifachschwelle, rund einen Kilometer talabwärts, meistern sie problemlos 1. Doch in der zweiten Schwelle stellt sich das schwarze Militärboot quer. Es bleibt im Widerwasser stecken 2. und wird mit grosser Kraft an die Schwelle gedrückt.
Das zweite Boot, in dem die Offiziere sitzen, kommt gar nicht so weit. Es kentert schon bei der ersten Schwelle 3. Oberleutnant Patrick Wieland (27) und der bis heute vermisste Marc Burger (25) ertrinken. Zwei Offiziere können sich an Land retten. Kommandant Yves M. treibt flussabwärts 4.
Die Unteroffiziere im vorderen Boot sehen wegen des Höhenunterschieds nichts von dem Drama, das sich hinter ihnen abspielt. Sie sind zu sehr damit beschäftigt, ihr Boot aus dem Widerwasser zu bugsieren. An Ästen, die vom Ufer in den Flusslauf ragen, können sie sich herausziehen. Nichtsahnend fahren die Unteroffiziere weiter. Plötzlich entdecken sie den auf dem Rücken treibenden Kommandanten, der neben ihnen im kalten Wasser treibt. Sofort ziehen sie ihn ins Boot 5. Laut Untersuchungsrichter Michael Leutwyler warnt
M. niemanden vor den gefährlichen Schwellen.
In der nächsten Dreifachschwelle stellt sich ihr Boot erneut quer 6. Es füllt sich mit Wasser. Beim Versuch, die Last auszugleichen, stürzt die gesamte Besatzung ins Wasser. Kommandant Yves M. und zwei Unteroffiziere können sich an Land retten.
Wachtmeister Robert Ovcar (33), Fourier Christian Mühlebach (25) und Oberwachtmeister Marc Waldispühl (27) – drei seiner fünf Retter – ertrinken.
* Name der Redaktion bekannt