Waren es streunende Hunde?
Zehn Schafe von Walliser Politiker zu Tode gejagt

In der Nacht auf Freitag stürzten 10 Schwarznasenschafe vom Walliser CSPO-Grossrat Georges Schnydrig (54) über eine Felswand zu Tode. Er gibt zwei ausgebüxten Hunden die Schuld.
Publiziert: 06.09.2016 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:11 Uhr
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Abgestürzte Schafe Col du Pillon: Die Schwarznasenschafe des Grossrats Georges Schnydrig haben den Elektrozaun (vorne) durchbrochen und stehen jetzt am Abgrund. 10 Stück aus der Herde sind aus Panik über den Felsen runtergefallen. 5 waren auf einem Felsvorsprung und konnten nicht mehr hochklettern. Foto: ZVG
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Beat Michel

Der Walliser Schwarznasenschafzüchter Georges Schnydrig (54) ist wütend. Am Freitag Morgen entdeckte sein Bruder, dass ihre Schafherde auf dem Pass Col du Pillon beim Aussichtspunkt La Para in arger Bedrängnis war. Fünf der Tiere standen auf einem Felsvorsprung. In dem steilen Gelände konnten sie sich nicht befreien. 10 Schafe waren bereits über die Felswand gegen 200 Meter in die Tiefe gestürzt.

Die fünf Schafe lässt Schnydrig und sein Schäferkollege mit dem Helikopter und Bergführer retten. Insgesamt hat der Walliser Politiker der Christlich Sozialen Volkspartei (CSPO) mit seinem Bruder und einem Schäferkollegen aus Mund 42 Zuchtschafe auf der Alp. Jetzt sind es nur noch 32.

«Der Schaden ist enorm. Es sind Zuchtschafe, der Wert übersteigt den Fleischpreis um ein vielfaches. Der Helikopter war in etwa eine Stunde für uns in der Luft. Der Vorfall kostet uns nach ersten Schätzungen zwischen 15 bis 20 Tausend Franken», sagt Georges Schnydrig.

Grossrat Georges Schnydrig

Georges Schnydrig weiss bereits, wer schuld ist. Er sagt: «Es waren zwei streunende Hunde, die von Zuhause ausgebüxt sind. Wir wissen bereits wer der Besitzer ist.» Der Grossrat und Gemeindepräsident von Lalden (VS) hat gestern Montag im Namen des Vereins Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere eine Medienmitteilung an alle Medien verschickt. Da ist der Hans-Dampf-in-allen-Gassen nämlich auch noch der Präsident.

Ob wirklich zwei Hunde Schnydrigs Schafe in den Tod getrieben haben, ist noch fraglich. Der zuständige Wildhüter Jean-Claude Roch (62) rät zur Vorsicht: «Es waren zwar ein Labrador und ein Australischer Schäferhund vom gleichen Besitzer in dem Gebiet unterwegs. Ich habe sie beobachtet, wie sie Murmeltiere gejagt haben. Aber dass die beiden Ausreisser auch die Schafe gejagt haben, hat niemand beobachtet.»

Der Hundebesitzer bekommt sicher eine Busse, weil seine zwei Hunde ohne Begleitung in dem Gebiet unterwegs waren und auch gejagt haben. Wenn Georges Schnydrig beweisen kann, dass seine Schafe wegen den Hunden den Elektrozaun durchbrochen haben und über die Klippe geflüchtet sind, dann wird es für den Hundebesitzer richtig teuer.

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