Von der Aare ins Spital
Biber beisst Schwimmer blutig

In der Aare bei Biel hat ein Biber einen Schwimmer gebissen. Der Mann musste zur Kontrolle ins Spital. Ein Wildhüter erklärt, wie man sich um die Tiere verhalten soll.
Publiziert: 27.07.2019 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 10:28 Uhr
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Ein Mann wurde diese Woche beim nächtlichen Schwumm in der Aare zwischen Nidau und Büren von einem Biber in den Rücken gebissen.
Foto: shutterstock
Céline Trachsel

Im Nidau-Büren-Kanal wurde am Montagabend ein Schwimmer von einem Biber in den Rücken gebissen, schreibt das «Bieler Tagblatt». Dies hat auch Wilhüter Daniel Trachsel bestätigt. Passiert sei der Vorfall auf dem Gemeindegebiet von Nidau BE, also noch vor der Schleuse in Port. Der Schwimmer liess sich gegen 22.30 Uhr in der Mitte des Flusses treiben, als sich ihm ein Schatten näherte. Der Schatten verschwand zunächst wieder, doch plötzlich verspürte der Schwimmer einen heftigen Schmerz.

Die Schneidezähne des Nagetiers bohrten sich tief in die Haut. Blutend begab sich der Mann ins Spitalzentrum Biel. Dort erhielt er eine Tetanusspritze und Antibiotika gegen die mögliche Infektionsgefahr, die ein Zentimeter tiefe Wunde musste allerdings nicht genäht werden.

Hielt das Tier den Schwimmer für einen anderen Biber?

Laut «Bieler Tagblatt» ist das erst der dritte in der Schweiz je registrierter Biberbiss an einem Menschen – zwei ereigneten sich im Juni 2017 in Schaffhausen. «Dass ein Mensch von einem Biber gebissen worden ist, ist im ganzen Kanton Bern noch nie vorgekommen», sagt Daniel Trachsel.

Der Wildhüter erklärt, dass Biber grundsätzlich keine Menschen angreifen, deshalb geht er davon aus, dass der Biber den sich treiben lassenden Schwimmer nicht als Menschen erkannt hat und sein Revier gegen einen vermeintlich anderen Biber verteidigen wollte. Oder es waren Jungtiere im Spiel, die er beschützen wollte. Trachsel sieht jedoch keinen Hinweis, dass das Tier aggressiv sei. «Es handelt sich hierbei um einen unglücklichen Zufall.»

Nachts nicht in Biber-Gebiet schwimmen

Biber sind nachtaktiv und verlassen den Bau meist erst nach Sonnenuntergang. Deshalb rät Trachsel, nachts besser nicht in Biber-Revieren zu schwimmen. Wenn man es dennoch tue, solle man schwimmen statt sich nur treiben zu lassen. Und falls man einen Biber erblicke, solle man mit ihm sprechen – denn die Tiere hören sehr gut. So gebe es eigentlich keinen Grund, Angst zu haben.

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