Übergriffe auf 21 Kinder und Jugendliche
Tibor B. machte Opfer mit Alk und Hasch gefügig

Während 13 Jahren soll sich Tibor B. an 21 Buben vergriffen haben und pornografische Bilder erstellt haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Klage erhoben.
Publiziert: 23.04.2014 um 09:38 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:55 Uhr
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Blick in die Alphütte: Das Zimmer von B.
Foto: Felix Brodmann

Die Staatsanwaltschaft Oberland erhebt Anklage gegen den Sozialpädagogen Tibor B.* (44). Er soll von 1998 bis Ende 2011 mit 21 männlichen Opfern verschiedenste sexuelle Handlungen vorgenommen haben. Das teilt die Staatsanwaltschaft heute mit.

Die Buben waren zum Zeitpunkt der ersten Kontakte zwischen zehn und zwölf Jahren alt. B. hatte sie fast ausschliesslich aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Sozialpädagoge in den Kantonen Baselland, Bern und Solothurn kennengelernt. Danach soll er private Kontakte mit ihnen unterhalten haben.

Kindern Alkohol und Marihuana gegeben

Die Übergriffe fanden in der Regel in seiner Privatwohnung oder auch in Alphütten statt. Zudem wird dem Mann vorgeworfen, von seinen Opfern pornografisches Bildmaterial angefertigt und übers Internet getauscht zu haben.

Er soll seinen Opfern auch Alkohol in grösseren Mengen und Marihuana gegeben haben.

Er wird wegen mehrfacher sexueller Nötigung, Schändung, sexueller Handlungen mit Kindern, Pornografie sowie Verabreichens von gesundheitsgefährdenden Stoffen an Kinder verantworten müssen.

Tibor B. ist seit 2012 im vorzeitigen Massnahmenvollzug

Der Beschuldigte befand sich von Anfang 2012 während rund zweier Jahre in Untersuchungshaft und seither im vorzeitigen Massnahmenvollzug. Er hat die Übergriffe grösstenteils zugegeben.

Im Januar 2012 hatte sich eine Mutter bei der Kantonspolizei Bern gemeldet und erklärt, dass ihre Kinder Opfer von sexuellen Übergriffen durch einen Mann geworden seien.

Danach wurden umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Weiter Opfer konnten ausfindig gemacht werden.

Preisgekrönter Sozialpädagoge

Bei Tibor B. handelt es sich um einen preisgekrönten Pädagogen. Für seine «spezielle Leistung der Sozialpädagogik» erhielt B. einen mit 500 Franken dotierten Preis vom Schweizerischen Berufsverband der Sozialpädagoginnen (SBVS).

Auch das Schweizer Fernsehen berichtete schon über den B. 2011 kam ein Bericht über ein Projekt, bei dem Tibor B. Kinder fünf Wochen auf einer Alp betreute, während sie ihre ADHS-Medikamente absetzten. (kab)

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