Air Zermatt fliegt am Matterhorn den 50'000 Einsatz
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Zwei Bergsteiger gerettet:Air Zermatt fliegt am Matterhorn den 50'000 Einsatz

Von Air Zermatt gerettet
Bergsteiger müssen am Matterhorn auf 3700 Meter übernachten

Es ist ein spektakuläres Jubiläum: Zum 50'000. Mal musste die Air Zermatt mit einem Heli-Rettungsflug ausrücken. Eine Ukrainerin und ein Tscheche sassen am Matterhorn fest.
Publiziert: 08.10.2019 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2019 um 14:30 Uhr
Am frühen Montagmorgen konnten ein Tscheche und eine Ukrainerin vom Matterhorn ausgeflogen werden.
Foto: zvg
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Es ist bereits mitten in der Nacht, als am Montag in der Zentrale der Air Zermatt ein Notruf eingeht. Um halb 1 Uhr am Morgen kommt die Meldung, dass zwei Alpinisten am Matterhorn feststecken. Es ist der Anfang eines Rettungseinsatzes, «der es in sich hatte», wie die Rettungsorganisation in einer Mitteilung schreibt.

Wie sich herausstellen sollte, waren die beiden Bergsteiger – eine Ukrainerin und ein Tscheche – am Sonntag zur Solvayhütte auf 4003 Metern über Meer aufgestiegen und wollten dort auch die Nacht verbringen, um anschliessend den Gipfel des Matterhorns zu erklimmen. Doch so weit kam es nicht.

Ganze Nacht in Kontakt mit Alpinisten

Wegen einer Schlechtwetterfront entschied sich das Duo, den Aufstieg abzubrechen und umzukehren. «Die Witterungsverhältnisse liessen aber keinen Abstieg mehr zu, weshalb die beiden auf ca. 3700 Höhenmetern biwakierten», sagt Air-Zermatt-Pilot Gerold Biner.

Auch an eine sofortige Rettung war bei den vorherrschenden Wetterbedingungen nicht zu denken. Während die beiden Alpinisten alleine am Berg übernachten mussten, blieb ein Rettungsspezialist der Air Zermatt stets in Kontakt mit den Bergsteigern und gab den beiden Tipps, um Erfrierungen zu vermeiden.

Am frühen Morgen schliesslich konnte dann endlich ein Helikopter starten und die Ukrainerin und den Tschechen vom Berg ausfliegen. Wegen turbulenter Winde musste dafür extra ein Single-Engine-Heli aufgeboten werden. Wie die Air Zermatt weiter schreibt, waren die Geretteten unverletzt, die Frau musste aber aufgrund leichter Unterkühlung zur Untersuchung ins Spital Visp geflogen werden.

«Nicht jede Rettung endet in einem Happy End» 

Für die Rettungsorganisation war der aufwendige Einsatz am Matterhorn zudem ein Jubiläum: Zum 50'000. Mal musste ein Helikopter zu einem Rettungseinsatz losfliegen. Pilot und CEO Gerold Biner sagt dazu: «Wir sind natürlich froh, ist diese 50'000. Rettung so glimpflich verlaufen. Nicht jede der Rettungen endete in einem Happy End.» 

Seit 1968 fliegt die Air Zermatt Rettungseinsätze im Hochgebirge. Biner sagt: «Wir sind stolz, dass wir mit unserer Arbeit jeden Tag Menschen helfen können und so manches Leben gerettet haben.» (cat)

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