Es wird gespart im Berner Grossrat. In den letzten Monaten verschonte das Parlament kaum ein Budgetposten: Weniger Geld für die Schulen, für die Spitex, für's Tram, selbst der Schnee blieb liegen auf Berner Strassen.
Heute Mittag war es nun an den Berner Politikern bei sich selbst den Gürtel enger zu schnallen. Das Ergebnis: 47 Prozent. Mehr. In Zahlen: Für zehn Wochen Arbeit gibts künftig 23 600 statt 16 000 Franken. Netto.
«Das ist verantwortungslos»
Daniel Steiner, Grossrat der EVP hatte vergeblich zusammen mit den Grünen und Teilen der SVP probiert, den Griff in die Kantonskasse abzuwehren. Sein Antrag wurde regelrecht abgeschmettert. Am Ende öffnet der Rat mit 112 zu 28 Stimmen die Geldschleuse.
Nach der Debatte sitzt Steiner zerknirscht in der Wandelhalle. Ein so deutliches Ergebnis hätte selbst er nicht erwartet. «Das ist verantwortungslos», sagt Steiner. «Vor allem vor dem Hintergrund der Sparmassnahmen, die noch auf den Kanton Bern zukommen.»
Noch mehr Lohn geplant
Tatsächlich muss ingesamt bis zu 450 Millionen gespart werden. Hinzu kommt, dass die bernische Pensionskasse saniert werden muss – auch das werden zu einem Teil die Steuerzahler berappen müssen.
Immerhin: Es hätte noch schlimmer kommen können. Ursprünglich wollte sich der Grosse Rat die eigenen Bezüge fast verdoppeln. Doch dafür waren dann die nächsten Wahlen dann doch zu nah.