Täglich ist er mit Kindern zusammen gewesen: Zwanzig Jahre lang hat Thomas S.* (48) in Burgdorf BE als Primarlehrer gearbeitet. Und an den Wochenenden die Kadetten Burgdorf trainiert, eine Kinderorganisation der Stadt. Ausgerechnet er. Der unverheiratete Kinderfreund, ein mutmasslicher Pädophiler! Der schlimme Verdacht: Thomas S. hat mit grässlichen Internet-Kinderpornos zu tun! Die Berner Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben führt genau deswegen ein Strafverfahren gegen ihn.
«Bei solchen Vorwürfen gibt es nur Nulltoleranz»
Die Behörden wissen seit drei Wochen von den Vorwürfen. Gestern haben sie die Eltern der betroffenen Drittklässler aus dem Schulhaus Gsteighof informiert. Und die Medien.
«In den zwanzig Jahren Schuldienst hat er sich nichts zuschulden kommen lassen», sagt Dieter Haller, Präsident der Burgdorfer Volksschulkommission. «Er war äusserst beliebt bei den Kollegen. Aber bei solchen Vorwürfen gibt es nur Nulltoleranz.»
Der Kanton hat den Primarlehrer am Montag gefeuert. Thomas S. hat die Kündigung akzeptiert. Lohn bekommt er bis Ende Januar. Die Stadt Burgdorf hat ihn als Kadetten-Korpsleiter entlassen.
Bis zu drei Jahren Haft
Was Thomas S. genau vorgeworfen wird, ist unklar. Die Behörden nennen bloss den Gesetzesartikel. Dieser umfasst den Konsum von Kinderpornos. Aber auch deren Herstellung. Also Filmen oder Fotografieren.
Dafür drohen Thomas S. bis zu drei Jahren Haft. Laut Staatsanwaltschaft kann sich der Primarlehrer derzeit frei bewegen, er sitzt nicht in Haft.