Der Gefangenen-Streik von Thorberg erreicht die Politik. Seit mehr als einer Woche streiken die schweren Jungs in der Berner Haftanstalt. Drohten sogar mit Nahrungsverweigerung. Sie fordern mehr Essen, Geld – und ein Zimmer für intime Treffen.
Mit Erfolg: «Es gibt keine rechtliche Forderung, ein Beziehungszimmer einzuführen», sagte Gefängnisdirektor Thomas Egger (54) zwar vor den Medien. Aber: «Wir lassen jetzt ein Konzept ausarbeiten.» Mit anderen Worten: Die Thorberg-Häftlinge sollen ein Sexzimmer bekommen (BLICK berichtete). Dagegen regt sich nun politischer Widerstand.
Meuterei soll nicht belohnt werden
Der Berner SVP-Grossrat Samuel Krähenbühl (39) will den heissen Häftlingen nun nämlich eine kalte Dusche verpassen – in Form eines politischen Vorstosses. Der Titel der Motion, die in den letzten Tagen abgeschickt wurde: «Kein Sexzimmer in Bernischen Justizvollzuganstalten!»
Das Vorgehen der Gefängnisleitung sei gefährlich, argumentiert der Politiker: «Das Zeichen, dass der Staat sich auf Druck von Meuterern im Zuchthaus in die Knie zwingen lässt, ist fatal.» Zuätzliche Befürchtung des SVP-Mannes: Das Zimmer könnte Prostitution fördern.
Gegenüber BLICK ergänzt der 39-Jährige: «Ein solches Zimmer untergräbt das Konzept der Freiheitsstrafe. Da geht es ja genau darum, dass man sein Leben nicht einfach weiterleben kann wie bisher.» Das heisse Zimmer dürfte also noch für heisse Diskussionen sorgen! (sac)