Sogar das EDA ist eingeschaltet
Berner wütend über rücksichtslose Russen-Diplomaten

Dicke Luft in der Hauptstadt. Nachbarn haben sich über die russische Botschaft beschwert. Die Russen würden sich rücksichtslos verhalten. Sogar das EDA hat sich inzwischen eingeschaltet.
Publiziert: 09.01.2023 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2023 um 15:18 Uhr

Die Nerven liegen blank. Nachbarn der russischen Botschaft im Berner Elfenauquartier haben sich mit einem Brief bei Aussenminister Ignazio Cassis (61) beschwert. «Die russischen Botschaftsangestellten fallen durch eine tendenziell rücksichtslose Fahrweise auf, wie wir es aus Russland bereits gut kennen», heisst es in dem Schreiben, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Unter anderem würden sie viel zu schnell fahren. Dabei gelte im Quartier Tempo 30. Daneben würden die Russen ihre Autos einfach da abstellen, wo sie gerade wollten. Den Anwohnern reicht es jetzt. Zudem stören sie sich auch daran, dass womöglich Spione in der Gegend sind, gerade mit Hinblick auf den Ukraine-Krieg. Im Brief ist die Rede von einer «Gefährdungslage», die sich «dramatisch» verschärft habe.

Mittlerweile hat sich sogar das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) eingeschaltet und ebenfalls einen Brief an die russische Botschaft verfasst. Die Russen werden darin gebeten, die Verkehrsregeln einzuhalten und «ein rücksichtsvolleres Verhalten an den Tag zu legen». Wenn ausländisches, diplomatisches Personal sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften der Schweiz halte, könne man Massnahmen ergreifen. «Ultima Ratio könnte die Ausweisung einer Person sein.»

Die russische Botschaft in Bern sorgt derzeit für rote Köpfe. Anwohner beschweren sich vor allem über den «rücksichtslosen Fahrstil» der Russen.
Foto: Keystone
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Russen haben alle Bussen bezahlt

Die russische Botschaft wehrt sich gegen die Vorwürfe. Gegenüber dem «NZZ Magazin» sagt Botschafter Sergei Garmonin: «Keiner meiner Diplomaten ist je wegen überhöhter Geschwindigkeit gebüsst worden.»

Ausserdem habe die russische Botschaft im Gegensatz zu vielen ausländischen Vertretungen in Bern alle Bussen bezahlt, «die wir manchmal für geringfügige Verkehrsverstösse erhalten, wie zum Beispiel überfällige Parkzettel.» (tva)

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